Die Eigentümer von Immobilien in Nancy werden 2024 tiefer in die Tasche greifen müssen. Die Stadt hat beschlossen, die Grundsteuer um satte 15 % zu erhöhen. Diese Entscheidung sorgt bei vielen Bewohnern der Stadt für Unmut – aber auch für Verständnis.
Florence Liégeois ist eine derjenigen, die der Steuerbescheid mit gemischten Gefühlen erwartet. Als Bewohnerin von Nancy in der Region Meurthe-et-Moselle hat sie die Ankündigung der Steuererhöhung mit einer Mischung aus Besorgnis und Resignation aufgenommen. Doch die Stadt Nancy hat nicht nur eine Erhöhung von 14,5 % beschlossen. Zusätzlich hat die Metropolregion Grand Nancy weitere 9 % obendraufgelegt. Florence hat ihre eigenen Berechnungen angestellt: „Wenn das stimmt, müsste unsere Steuer dieses Jahr um 225 Euro steigen – von 1.491 auf fast 1.716 Euro. Das ist nicht wenig, immerhin ein Fünftel mehr.“
Unerwartete Belastung für viele Eigentümer
Diese Steuererhöhung gehört zu den höchsten in Frankreich für das Jahr 2024 und kam für viele Nancéiens überraschend, besonders nach 15 Jahren stabiler Steuersätze. Die Eigentümer fühlen sich von der Entwicklung überrumpelt. „Man versteht ja, dass die Kommunen immer weniger Einnahmen haben. Aber diese Erhöhung ist schon beträchtlich“, äußerte sich ein besorgter Bürger.
Doch nicht alle sehen die Situation so düster. Ein anderer Bewohner der Stadt zeigt Verständnis und findet sogar positive Aspekte: „Wenn man die ganzen Bauarbeiten in Nancy sieht – die Begrünung, die Fußgängerzonen – dann denke ich mir, wenn das Geld wirklich dafür genutzt wird, warum nicht?“
Was steckt hinter der Steuererhöhung?
Nancy ist in den letzten Jahren durch verschiedene Projekte gewachsen und hat sich verändert. Die Stadt investiert massiv in Infrastrukturprojekte, die die Lebensqualität erhöhen sollen. Die Urbanisierung wird vorangetrieben, Straßen werden neu gestaltet, und die Begrünung der Stadt nimmt zu. Es liegt nahe, dass diese Entwicklungen auch finanziert werden müssen.
Viele Bewohner sehen in der Steuererhöhung eine Notwendigkeit, um die städtischen Projekte fortzuführen. Auch wenn der Schritt finanziell schmerzhaft ist, gehen viele davon aus, dass die Stadt damit auch die Lebensqualität langfristig erhöht.
Eine Frage der Perspektive
Die Diskussion über die Steuererhöhung zeigt, wie unterschiedlich die Wahrnehmung unter den Bewohnern ist. Für manche ist es ein Schlag ins Gesicht, für andere ein notwendiges Übel, um die Stadt schöner und lebenswerter zu machen. Ist es wirklich nur eine Frage der Perspektive?
Im Kern steht die Frage: Wie viel ist den Menschen in Nancy eine gut funktionierende und attraktive Stadt wert? Die Antwort darauf wird vermutlich unterschiedlich ausfallen – je nachdem, wie stark die persönliche Betroffenheit ist. Aber klar ist auch: Das Thema wird die Menschen in Nancy noch länger beschäftigen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Erhöhung auf die Zufriedenheit der Bürger und die Entwicklung der Stadt auswirken wird.
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