Tag & Nacht

Mehrere Streikankündigungen, insbesondere bei der SNCF und bei Air France, führen zu Unsicherheiten im Bahn- und Flugverkehr ab Donnerstag und bis Anfang Januar.

Wird es an den Weihnachtsfeiertagen Züge und Flugzeuge in Frankreich geben? Im Eisenbahn- und Luftfahrtsektor wurden zahlreiche Streikankündigungen abgegeben, da die Verhandlungen zwischen Gewerkschaften und den verschiedenen Firmenleitungen offenbar ins Stocken geraten sind. „Ich bin ziemlich zuversichtlich, dass es keine großen Störungen geben wird“, meinte trotzdem Clément Beaune, stellvertretender Minister für Verkehr, am Dienstag, dem 13. Dezember, im Fernsehsender France 2. „Es wird Züge geben, es wird Flugzeuge geben“, versicherte Beaune trotz der zahlreichen Arbeitskämpfe, die derzeit im Gange sind.

Die ersten Störungen könnten bereits einige Tage vor Weihnachten beginnen. Von Donnerstag, dem 15. Dezember um 20 Uhr bis Montag, 19. Dezember um 8 Uhr wurde ein landesweiter Streik der Weichensteller der SNCF angekündigt, zu dem die Gewerkschaft SUD-Rail aufgerufen hatte. Die Gewerkschaft bekräftigte am Dienstagabend nach einem weiteren Treffen mit der Geschäftsleitung ihren Willen, den Streik auch wirklich durchzuziehen. „Unsere Wut wird nur noch größer werden!“, schrieb SUD-Rail in einem Kommuniqué. Die anderen Gewerkschaften haben sich der Bewegung nicht angeschlossen, daher ist es schwierig, das Ausmass der Störungen, die dieser Streik verursachen könnte, vorherzusehen.

Ein neuer Streik der Kontrolleure der SNCF?
Neben dem Streikaufruf der Weichenwärter, ohne die die Züge nicht verkehren können, sind bei der SNCF an diesem ersten Schulferienwochenende weitere Störungen zu erwarten. Auf der TGV-Achse Atlantik hat eine Gewerkschaftsgruppe, der die CGT-Cheminots, die Unsa-Ferroviaire, SUD-Rail und die CFDT-Cheminots angehören, am vergangenen Donnerstag eine Streikankündigung eingereicht.

Die Gewerkschaften prangern den bestehenden Personalmangel an, der die Arbeitsbedingungen der Zugbegleiter erschwert, und kritisieren die Entscheidung der Geschäftsleitung, die Zahl der Ausbildungsmaßnahmen zu senken. Am Dienstagnachmittag fand ein Treffen zwischen Gewerkschaften und SNCF-Management statt, um zu versuchen, einen Ausweg zu finden und massive Zugausfälle an den ersten Tagen der Weihnachtsferien zu vermeiden.

De Streikankündigungen Zugbegleiter, die die Weihnachts- und Neujahrswochenenden abdecken, wurden bisher nicht aufgehoben. Die Gewerkschaften haben bis Donnerstag Zeit, sich dazu zu äußern. Die Kontrolleure haben bereits am ersten Dezemberwochenende gestreikt, was dazu geführt hatte, dass fast zwei Drittel der TGV- und Intercity-Züge ausgefallen waren.

SNCF Voyageurs sagt derzeit, dass es noch zu früh sei, um Verkehrsprognosen abzugeben.

Auch im Luftverkehr herrscht Unsicherheit
Mehrere Fluggesellschaften, die die französischen Überseegebiete anfliegen, sind ebenfalls von Streikankündigungen betroffen. Dies gilt für die Fluggesellschaft Corsair aus Guadeloupe, die vom 16. bis 22. Dezember bestreikt werden wird. Die Gewerkschaft der Linienpiloten (SNPL) fordert Lohnerhöhungen und bessere Arbeitsbedingungen.

Air Antilles kündigte auch einen Streik vom 17. bis 22. Dezember an. Die Flugbegleiter schlossen sich am vergangenen Donnerstag dem Streikaufruf der SNPL an, der bereits im November erfolgte.

Bei Air France wurde ebenfalls ein Streik, diesmal vom 22. Dezember bis zum 2. Januar, angekündigt, zu dem die SNGAF und die Unac, die beiden größten Gewerkschaften für Flugbegleiter und Stewardessen, aufgerufen haben. Seit September fanden nicht weniger als 14 Treffen statt, und die Verhandlungen sind noch im Gange, doch der Arbeitskonflikt scheint ziemlich festgefahren zu sein. „Air France plant, alle seine Kunden zu befördern, und rechnet derzeit nicht mit Annullierungen“, versichert das Unternehmen trotzig.

Das Abkommen über die Arbeitsbedingungen des Kabinenpersonals lief Ende Oktober aus, und die Geschäftsleitung verhandelt mit den Gewerkschaften über ein neues Abkommen, das bis März abgeschlossen werden soll.

Bei EasyJet hingegen wurde die Gefahr eines Streiks über die Weihnachtsfeiertage abgewendet, nachdem letzte Woche eine Einigung über eine Lohnerhöhung von 7,5% für das Flugpersonal erzielt worden war.


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