Tag & Nacht

Nach einem der verkehrsreichsten Sommer, den die französische Eisenbahn je erlebt hat, wurde eine Regionalbahn in Südfrankreich wiedereröffnet, und die örtlichen Behörden hoffen, damit den Autoverkehr in der Region zu verringern.

Die südostfranzösischen Städte Pont-Saint-Esprit, Avignon und Nîmes sind nach der Wiedereröffnung einer Regionalbahnlinie (TER) in Frankreich seit 2016 nun auch wieder wieder durch einen Direktzug verbunden.

Die Strecke, die seit 1973 ausschließlich für Güterzüge genutzt wurde, wurde wegen der Konkurrenz durch den Autoverkehr im Zeitalter des Auto-Individualverkehrs geschlossen. Sie diente ursprünglich dem Personenverkehr entlang des rechten Rhoneufers und verband Givors / Rhone mit Nîmes im Departement Gard.

Frankreich verfügte einst über eines der dichtesten Eisenbahnnetze Europas, doch Ende des letzten Jahrhunderts wurden rund 20.000 Streckenkilometer für den Personenverkehr stillgelegt, erklärt die Zeitung Nice Matin unter Berufung auf den Geografen Etienne Auphan.

Frankreichs Verkehrsminister Clément Beaune beglückwünschte die Region Okzitanien zur Wiedereröffnung der Strecke.

Durch die Wiedereröffnung der Strecke können die 75.000 Einwohner des Großraums Nîmes bis zu 40 Prozent Fahrzeit nach Avignon einsparen, verglichen mit der Zeit, die sie während der Hauptverkehrszeit mit dem Auto aufbringen müssen. Die regionale Tageszeitung La Provence schätzt, dass derzeit täglich mindestens 70.000 Autos die Rhonebrücken zwischen dem Gard und Avignon überqueren.

Die Behörden Südwestfrankreichs haben sich für die Wiedereröffnung der Strecke eingesetzt, um die regionale Entwicklung zu fördern und die Kohlendioxidemissionen zu verringern. Das Projekt kostete rund 100 Mio. € und hat zum Ziel, fünf weitere Bahnhöfe entlang der Strecke sollen bis 2026 geöffnet werden und mindestens 200.000 Fahrgäste pro Jahr werden auf der Strecke erwartet.

Die Initiatoren sehen das Projekt als Antwort auf die Berichte des Weltklimarates (IPCC) und als eine Möglichkeit, die Klimakrise zu bekämpfen.

Die Tageszeitung Nice Matin ist der Meinung, dass die Wiedereröffnung dieser 82 Kilometer langen Strecke ein kleiner Sieg in der Schlacht um die Erhaltung der Eisenbahn sei.


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