Tag & Nacht

Taylor Swift, die mit ihrer Musik weltweit Millionen Menschen begeistert, hat ihre politische Haltung öffentlich gemacht. Kurz nachdem die TV-Debatte zwischen Harris und Trump beendet war, sprach sie ihre Unterstützung für Kamala Harris als Präsidentin aus. Mit einem Instagram-Post, der über 2,3 Millionen Likes in nur 30 Minuten erhielt, hinterließ sie nicht nur eine klare Botschaft, sondern auch einen Link zur Wählerregistrierung. Swift schrieb:

„Ich glaube, sie ist eine besonnene und talentierte Führungspersönlichkeit, und ich bin überzeugt, dass wir in diesem Land viel mehr erreichen können, wenn wir von Ruhe und nicht von Chaos geleitet werden.“

Für viele kam diese Unterstützung nicht überraschend. Swift, die eine große und loyale Fangemeinde – vor allem junge Frauen – hinter sich hat, steht schon seit Jahren offen für ihre politischen Überzeugungen ein. Die anstehende Wahl im November, in der junge Wählerinnen eine Schlüsselrolle spielen könnten, wird durch Swifts Unterstützung für Harris noch mehr Aufmerksamkeit erhalten.

Die Macht der Swifties

Taylor Swift ist nicht nur eine Musikikone, sondern auch eine Person, die sich klar zu gesellschaftlichen Themen positioniert. Bereits 2020 unterstützte sie Joe Biden im Präsidentschaftswahlkampf und lobte Kamala Harris für ihren Auftritt in der Debatte gegen den damaligen Vizepräsidenten Mike Pence. In den letzten Jahren hat Swift immer wieder Kritik an Donald Trump geübt, unter anderem für das Schüren von Rassismus und weißen Nationalismus.

Die Reaktion auf Swifts neueste politische Äußerung ließ nicht lange auf sich warten. Während die Harris-Kampagne betonte, dass die Unterstützung nicht abgesprochen war, zeigte sich Tim Walz, Harris‘ Vizekandidat, sichtlich erfreut, als er während eines Live-Interviews auf MSNBC von der Nachricht erfuhr. Mit einem Lächeln und einer Geste der Dankbarkeit kommentierte er:

„Das war eloquent und deutlich. Genau diesen Mut brauchen wir in Amerika.“

Der Hintergrund der Unterstützung

Interessant ist, dass Swifts Statement nicht nur aus Überzeugung, sondern auch als Reaktion auf eine Aktion von Donald Trump entstand. Trump veröffentlichte zuvor KI-generierte Bilder, die Swift fälschlicherweise als seine Unterstützerin darstellten – darunter ein Bild von Swift als Uncle Sam mit dem Text „Taylor wants YOU to VOTE for DONALD TRUMP“. Swift machte daraufhin klar, dass sie sich aufgrund dieser Manipulation gezwungen sah, ihre tatsächlichen Pläne als Wählerin offenzulegen:

„Diese Posts haben mich dazu gebracht, sehr transparent mit meiner Wahlentscheidung umzugehen.“

Es scheint, als wollte Swift sicherstellen, dass ihre Fans und die Öffentlichkeit ihre Haltung klar verstehen. Und bei einer Fangemeinde, die sich über Millionen Menschen erstreckt, ist das sicherlich keine kleine Sache.

Die Reaktion von Trump

Natürlich blieb Swifts Statement nicht ohne Widerspruch. Karoline Leavitt, eine Sprecherin von Trumps Kampagne, erklärte, dass Swifts Unterstützung nur zeige, wie sehr die Demokraten zur „Partei der reichen Eliten“ geworden seien. Sie fügte augenzwinkernd hinzu, dass es viele „Swifties für Trump“ gebe – und sie selbst dazu gehöre.

Diese Aussage passt zu der gespaltenen Wahrnehmung von Swift in der US-amerikanischen Politiklandschaft. Laut einer Umfrage von Fox News aus dem Oktober 2023 haben 55 % der Wähler insgesamt – darunter 68 % der Demokraten – eine positive Meinung von Swift. Auf republikanischer Seite zeigen sich die Menschen hingegen deutlich geteilt: 43 % der Republikaner äußerten eine positive und 45 % eine negative Meinung über die Sängerin.

Swifts politische Geschichte

Swifts politisches Engagement begann 2018, als sie den demokratischen Kandidaten Phil Bredesen in dessen Wahlkampf gegen die Republikanerin Marsha Blackburn in Tennessee unterstützte. Damals zeigte sich bereits eine deutliche Trennung zwischen Demokraten und Republikanern in ihrer Wahrnehmung von Swift. Während 55 % der Demokraten in Tennessee eine positive Meinung von ihr hatten, waren es bei den Republikanern nur 19 %.

Diese Spaltung hält bis heute an. Dennoch bleibt Swift eine der einflussreichsten Stimmen – nicht nur in der Musikszene, sondern auch in der Politik. Ihr aktuelles „Eras“-Tournee-Event, das mehr als eine Milliarde Dollar an Ticketverkäufen einbrachte, zeigt ihre immense Reichweite. Und diese Reichweite könnte entscheidend sein, um junge Wählerinnen und Wähler für die kommende Wahl zu mobilisieren.

MTV VMAs und politische Statements

Es bleibt abzuwarten, ob Taylor Swift ihre Bühne bei den MTV Video Music Awards nutzen wird, um ihre Unterstützung für Kamala Harris weiter zu verdeutlichen. Die Preisverleihung, die um einen Tag verschoben wurde, um mit der Debatte nicht zu kollidieren, könnte die perfekte Gelegenheit für Swift sein, ihre Botschaft zu verstärken. Schließlich hat auch der Sender MTV eine lange Tradition, das Bewusstsein für Wahlen zu fördern.

Ob sie nun auf den VMAs eine weitere politische Äußerung macht oder nicht – Taylor Swift hat erneut bewiesen, dass sie keine Angst davor hat, sich zu äußern und ihre Plattform zu nutzen. Und das ist etwas, das nicht jeder Star von sich behaupten kann.

Wird ihr Statement einen Einfluss auf die Wahl haben? Das bleibt abzuwarten – aber eines ist sicher: Die Diskussion ist eröffnet.


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