Tag & Nacht

Das Arbeitsessen zwischen Emmanuel Macron und dem deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz heute Mittag soll ein besseres Verständnis, eine bessere Einordnung der Herausforderungen und die gemeinsame Suche nach Lösungen für die aktuelle Energie- und Sicherheitskrise ermöglichen.

Eine gute deutsch-französische Beziehung ist für die Zukunft Europas sehr wichtig, deshalb hat Emmanuel Macron den deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz heute zu einem Mittagessen eingeladen. Allen Beteiligten ist klar, das nachhaltige Lösungen europäisch sind und nicht national sein können. Wenn die Lösungen nicht europäisch gesehen werden, besteht das Risiko in einer Spaltung Europas, die Kremlchef Wladimir Putin oder anderen Autokraten zugute kommen würde. Ganz Europa schaut heute Mittag nach Paris und hofft, dass dieses Treffen zwischen Emmanuel Macron und Olaf Scholz ein besseres Verständnis, eine bessere Einordnung der Herausforderungen und die gemeinsame Suche nach einer Lösung für die aktuelle Energie- und Sicherheitskrise ermöglichen werde.

Angesichts der drohenden Energieknappheit im Winter  und den Diskussionen über eine gemeinsame Bestellung von Energieträgern, war die Absage des traditionellen gemeinsamen deutsch-französischen Ministerrats, der ursprünglich für heute in der Nähe von Paris geplant war, mit Sorge betrachtet worden.

Zu Beginn der Covid-19-Gesundheitskrise bestand zunächst die Versuchung, sich bei der Versorgung mit Impfstoffen auf Länderebene zu helfen. Aber nach einer deutsch-französischen Initiative hat sich die europäische Einheit und die gemeinsame Bestellung der Impfstoffe durchgesetzt. Auch in der derzeitigen Energiekrise, die besonders die Deutschen betrifft, deren Wirtschaft weitgehend auf dem Export ihrer Waren basiert, sollte man sich wieder darauf konzentrieren, gemeinsam voranzukommen und sich gegenseitig abzusprechen.

Das heutige Mitagessen ist also ein sehr wichtiges Treffen, das nach einer Reihe von Meinungsverschiedenheiten und Irritationen stattfindet. Nachdem durch die Absage des deutsch-französischen Ministerrats und seine Verschiebung „ohne Datum“ weitere schwere Irritationen aufgetreten sind, die auf die gesamte Europäische Union übergreifen könnten. Die derzeitige Krise ist tiefgreifend und sicherheitspolitisch durch den Krieg in der Ukraine sehr bedeutsam. Und gerade vor dem Hintergrund einer einsetzenden Rezession ist eine gute Verständigung und gegenseitiges Verständnis zwischen Paris und Berlin wichtiger denn je.


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