Tag & Nacht

Die Sicherheitsdienste verstehen keinen Spaß, wenn es darum geht, die Sicherheit von Emmanuel Macron zu gewährleisten. Regenschirme, Aktenkoffer, Falltüren… Einige der Gegenstände, die zum Schutz des Staatspräsidenten verwendet wurden, sind jedoch – gelinde gesagt – überraschend.

Eine Karriere in der Politik bedeutet, sich regelmäßig in der Öffentlichkeit und vor grossen Menschenmengen zu zeigen, was nicht immer ohne Risiken ist. Zum Beispiel wurde der frisch wiedergewählte Emmanuel Macron am Mittwoch, 27. April 2022, während eines Besuchs auf dem Markt von Saint Christophe de Cergy (Val d’Oise) mit Tomaten beworfen. Ein schwarzer Kevlar-Regenschirm wurde sofort von den Sicherheitskräften über dem Kopf des Präsidenten aufgespannt. Hier ein Blick auf fünf scheinbar harmlose Gegenstände, die schon einmal zum Schutz des Präsidenten verwendet wurden.

Der Regenschirm aus Kevlar
Dieser vollständig normal aussehende Regenschirm wurde 2011 von einem Familienunternehmen – Le Parapluie de Cherbourg – entworfen und ist dank einer Bespannung aus einem Textil, das stärker als Stahl ist, gepanzert. Neben seiner eigentlichen Funktion, dem Schutz vor Regen, kann dieser Schirm den Präsidenten auch vor Tomaten in einer Menschenmenge, einem Säurestrahl oder einem Projektil schützen.

Mit einem Gewicht von fast zwei Kilogramm hält der Schirm ausserdem Messerklingen und einem Windstoss von bis zu 200 km/h stand: Er wird seit der fünfjährigen Amtszeit von Nicolas Sarkozy (2007-2012) für die Sicherheit der Präsidenten eingesetzt.

Der kugelsichere Koffer
Die Sicherheitsdienste, die für den Schutz des Präsidenten zuständig sind, sind mit einem Koffer ausgestattet, der auf Reisen sehr praktisch ist. Er besteht aus drei Teilen und dient als kugelsicheres Schild, wenn er vor der zu schützenden Persönlichkeit ausgeklappt hochgehalten wird. Er wird auch „Jospin-Koffer“ genannt, nach dem sozialistischen Premierminister, der ihn im Jahr 2000 eingesetzt hatte.

Lionel Jospin hatte während der Intifada 2000 die Universität Bir Zeit im Westjordanland besucht und war von palästinensischen Demonstranten mit Steinen beworfen worden, weil er die Hisbollah als „Terroristen“ bezeichnet hatte.

Gepanzerte Autos
Im Jahr 2017, als Emmanuel Macron zum ersten Mal gewählt wurde, behauptete die Zeitung L’Opinion, dass die Betriebsausgaben des Fahrdienstes der Präsidentschaft um fast 14% gestiegen seien. Es handelt sich um Fahrzeuge der Marken Renault oder PSA, die anschließend auf ganz bestimmte Weise umgebaut werden.

Zu der schwarzen Karosserie kommt eine Panzerung hinzu, die von einer Spezialfirma hergestellt wird und deren Kosten sich auf rund 300.000 Euro belaufen.

Die drei Telefone des Präsidenten
Emmanuel Macron verfügt über drei Telefone: sein persönliches Handy, zu dem noch zwei weitere Handys hinzukommen. Das erste ist ein Teorem, ein sehr sicheres Klapp- und Tastentelefon, und ein drittes, ebenso sicheres Handy, dessen Kommunikation verschlüsselt ist und dessen Chip wie eine Art Blackbox funktioniert, die sich aus der Ferne selbst zerstören kann.

Falltüre auf dem Podium
Bei der Kundgebung in Bercy im April 2017 war der Präsidentschaftskandidat inmitten des Publikums platziert worden und profitierte von einem zumindest überraschenden Sicherheitssystem: einer Falltür, die unter seinen Füßen installiert war.

„Eine Falltür war eingebaut worden. Im Falle eines Schusses sollte das Pult umkippen und Emmanuel Macron in den hohlen Teil unter der Bühne fallen, wo ein Erste-Hilfe-Kasten und eine kugelsichere Weste platziert worden waren“, berichtete Ludovic Chaker, der damals den Wahlkampf von Macrons Partei En Marche! koordinierte, gegenüber der Zeitung Midi Libre.

James Bond hätte definitiv seine Freude am Secret Service im Dienste des Elysée-Palasts…


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