Emmanuel Macron und Wladimir Putin telefonierten am Sonntagmorgen, um nach den neuen Spannungen in den letzten Tagen zu versuchen, die Lage zwischen der Ukraine und Russland zu deeskalieren.
Während die Spannungen zwischen der Ukraine und Russland auf dem Höhepunkt sind, bot dieser Sonntag mehreren Staatschefs die Gelegenheit, sich nochmals über mögliche diplomatische Lösungen für den Konflikt auszutauschen.
Heute Morgen telefonierten Emmanuel Macron und sein Amtskollege Wladimir Putin miteinander, ein Zeichen für „letzte mögliche und notwendige Anstrengungen, um einen größeren Konflikt in der Ukraine zu vermeiden“, wie der Elysée-Palast betonte.
Während ihres Telefonats vereinbarten Macron und Putin, alles zu tun, um schnell zu einem Waffenstillstand in der Ostukraine zu gelangen, teilte der Elysée-Palast weiter mit. Die beiden Staatsoberhäupter stimmten während ihres Telefonats auch darin überein, „dass eine diplomatische Lösung der gegenwärtigen Krise bevorzugt werden muss und alles getan werden muss, um eine solche zu erreichen“, fügte die französische Präsidentschaft hinzu und erklärte, dass Außenminister Jean-Yves Le Drian „in den nächsten Tagen“ mit seinem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow zusammentreffen werde.
Das Telefonat kam zu einem Zeitpunkt, in dem die Spannung an der Front im Osten der Ukraine, wo pro-russische Separatisten seit 2014 einen Teil des Donbass kontrollieren, in den letzten Tagen dramatisch zugenommen hatte. Ausserdem kündigte Weißrussland an, dass die gemeinsamen Militärübungen mit Russland, die an der nördlichen Grenze der Ukraine durchgeführt werden und eigentlich am Sonntag enden sollten, aufgrund der zunehmenden Spannungen in der benachbarten Ukraine nun fortgesetzt würden.
In einem Telefongespräch sagte der Präsident der Ukraine, Volodymyr Zelensky, am Samstagabend gegenüber Emmanuel Macron, dass er die russischen „Provokationen“ in der Ostukraine nicht „erwidern“ werde und weiterhin zum „Dialog“ mit Moskau bereit sei.
Der ukrainische Präsident Volodymyr Zelensky forderte am Sonntag nach einem weiteren Telefongespräch mit Emmanuel Macron die Wiederaufnahme der Verhandlungen mit Russland unter der Schirmherrschaft der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) und einen „sofortigen Waffenstillstand“ im Osten der Ukraine. „Wir fordern die dringende Einberufung eines Treffens der trilateralen Kontaktgruppe (Ukraine, Russland, OSZE) und die Einrichtung eines sofortigen Waffenstillstands“, erklärte Zelensky auf Twitter.
Biden bereit zu Treffen mit Putin
US-Präsident Joe Biden ist bereit, seinen russischen Amtskollegen Wladimir Putin „jederzeit und in jedem Format zu treffen“, wenn dadurch ein Krieg in der Ukraine verhindert werden kann, wie sein Aussenminister Antony Blinken am Sonntag im Sender CBS sagte. Der amerikanische Außenminister bekräftigte gegenüber dem Sender CNN, dass diplomatische Lösungen möglich sind, „bis die Panzer wirklich in Bewegung und die Flugzeuge am Himmel sind“.
Der britische Premierminister Boris Johnson warnte, dass Russland „den vielleicht größten Krieg in Europa seit 1945“ vorbereite.
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