Tag & Nacht

Die nationale Justizabteilung „Cold Cases“ wird sich erneut mit den drei Kriminellen beschäftigen, um mögliche neue Opfer zu identifizieren. Fast 200 Fälle werden neu aufgerollt.

Die drei Kriminellen Nordhal Lelandais, Patrice Alègre und Willy Van Coppernolle rücken erneut ins Visier der französischen Justiz. Die nationale Justizabteilung, die sich mit „Cold Cases“ (ungeklärten Fällen) befasst, hat drei gerichtliche Ermittlungen dazu eingeleitet. Die Ermittler werden sich mit dem „kriminellen Werdegang“ der drei Kriminellen befassen, wie Franceinfo und die Zeitung Le Parisien melden.

Der „kriminelle Parcours“ ist eine neue Form der Ermittlung. Im Gegensatz zu einer klassischen Ermittlung, die von einem Verbrechen ausgeht, um einen Schuldigen zu finden, interessiert sich diese Form der Untersuchungen für das Leben eines bereits bekannten Kriminellen, seine Wohnorte, seine Bewegungen, um ihm mögliche weitere Opfer nachzuweisen. Ungelöste Fälle von Opfern, die ihren Weg gekreuzt haben könnten, werden wieder aufgegriffen.

193 Fälle, die wieder aufgenommen werden könnten
Die Abteilung für Cold Cases prüft laut einer justiz-Quelle mehrere Namen von Straftätern, die in diese Kategorie fallen könnten. Bisher wurden drei ausgewählt: Nordhal Lelandais, der bereits wegen Mordes an der kleinen Maëlys De Araujo zu lebenslanger Haft und wegen Mordes an dem Unteroffizier Arthur Noyer zu 20 Jahren Haft verurteilt wurde; Patrice Alègre, der wegen fünf Morden, sechs Vergewaltigungen und einem Mordversuch zu lebenslanger Haft verurteilt wurde; Willy Van Coppernolle, ein Intensivtäter, der wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt wurde und auch Vergewaltigungen begangen hat.

Insgesamt hat die neue Abteilung der französischen Justiz, deren Einrichtung in dem am 23. Dezember 2021 verabschiedeten Gesetz über das Vertrauen in die Justiz festgelegt wurde, bereits 193 Fälle ermittelt, die sie wieder aufnehmen könnte. Bisher wurden aber nur 37 Fälle wieder aufgenommen, wie das Gericht in Nanterre bei einer Zwischenbilanz am Dienstag, dem 13. September, mitteilte. Von diesen 37 Fällen sind 35 Gegenstand einer gerichtlichen Untersuchung: Es handelt sich um 25 Morde, sieben Entführungen und die drei erwähnten Untersuchungen der „kriminellen Wege“ der oben genannten verurteilten Mörder. Die beiden verbleibenden Fälle betreffen Vergewaltigungen und sind derzeit noch Gegenstand von Vorermittlungen.


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