Tag & Nacht

Der französische Präsident und der Pontifex sprachen unter anderem über die russische Invasion in der Ukraine.

Es war das dritte Mal für Emmanuel Macron. Das Staatsoberhaupt wurde am Montag, dem 24. Oktober, vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine und der Debatte über den assistierten Selbstmord in Frankreich von Papst Franziskus im Vatikan empfangen. In Begleitung seiner Frau Brigitte Macron wurde der französische Präsident zu einer 55-minütigen Privataudienz im Apostolischen Palast, der an den Petersdom in Rom angrenzt, empfangen.

Auf den vom Vatikan verbreiteten Bildern erschienen die beiden Männer lächelnd und es wird berichtet, dass Emmanuel Macron den Pontifex wie schon 2021 duzte. Der Papst schenkte dem französischen Präsidenten eine Bronzemedaille, die den Petersplatz zeigt. Das französische Staatsoberhaupt schenkte dem heiligen Vater eine Ausgabe von Immanuel Kants „Traktat zum ewigen Frieden“ aus dem Jahr 1796.

„Betet für mich“, bat der Papst, als er seine Gäste begrüßte. „Ich bete jeden Tag für euch“, antwortete Brigitte Macron. Im Anschluss an die Privataudienz tauschte sich der 85-jährige argentinische Pontifex etwa 15 Minuten lang mit der französischen Delegation aus. Anschließend folgte ein Gespräch mit der Nummer zwei des Heiligen Stuhls, Kardinal Pietro Parolin, sowie mit dem „Minister“ für auswärtige Angelegenheiten des Papstes, Monsignore Paul Gallagher.

Plädoyer für Frieden in der Ukraine
Präsident Macron ist seit Sonntag in Rom, wo er eine Rede zur Eröffnung eines interreligiösen Friedensgipfels hielt, der von der italienischen katholischen Gemeinschaft Sant’Egidio organisiert wurde. Er hielt ein Plädoyer für den Frieden in der Ukraine, betonte jedoch, dass dieser nur dann eintreten könne, wenn die Ukrainer „es beschließen“ und zwar nach den „Bedingungen“ Kiews.

Auch Papst Franziskus hat die russische Invasion in der Ukraine seit Februar immer wieder verurteilt, gleichzeitig versuchte er, einen diplomatischen Dialog mit Moskau und der russisch-orthodoxen Kirche, die sich stark an den Positionen des Kreml orientiert, aufrechtzuerhalten.

Nach Angaben des Elysée-Palastes soll es bei dem Gespräch mit dem Papst auch um gesellschaftliche Debatten in Frankreich gegangen sein, wie die Aufnahme von Flüchtlingen und das selbstbestimmte Lebensende.


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