Tag & Nacht

Ein Schock für Tier- und Naturschützer: In der Sologne-Waldregion im Département Cher wurden sechs Personen wegen besonders schwerer Wilderei festgenommen. Die französische Behörde für Biodiversität (OFB) deckte nach einer zweijährigen Untersuchung auf, dass diese Jäger Tiere nicht nur mit Schusswaffen, sondern auch absichtlich mit ihren Fahrzeugen töteten – offenbar allein aus Lust an der Grausamkeit.

Nachtjagd aus Sensationsgier

Nach Erkenntnissen der Ermittler jagten die Verdächtigen bevorzugt nachts, wenn sie in der Dunkelheit ungestört agieren konnten. Ihre Methoden waren brutal: Neben dem Einsatz illegaler Waffen sollen sie Wildtiere regelrecht überfahren haben – ein Verhalten, das die Ermittler als „Suche nach dem Nervenkitzel“ beschrieben.

Ein solches Vorgehen hat mit traditioneller Jagd nichts mehr zu tun. Es geht nicht um Hege, Regulierung oder Nahrung, sondern um rohe Gewalt gegen die Natur.

Waffenlager und Trophäen

Als die Behörden zuschlugen, fanden sie bei den Verdächtigen eine erschreckende Sammlung an Jagdtrophäen – und eine große Anzahl an Waffen. Insgesamt wurden rund 30 Gewehre sichergestellt, von denen einige ohne Erlaubnis besessen wurden.

Die Ermittler hatten über zwei Jahre hinweg Beweise gesammelt, bevor sie zugriffen. Der Verdacht der schweren Wilderei wiegt schwer: Den sechs Männern drohen nun bis zu vier Jahre Haft.

Jagd oder Verbrechen?

Die Nachricht sorgt in Frankreich für heftige Diskussionen über Jagdpraktiken und Wilderei. Viele Jäger distanzieren sich von diesen kriminellen Machenschaften, da sie den Ruf der gesamten Jägerschaft beschädigen. Jagdverbände betonen, dass ethisches Jagen Regeln unterliegt und niemals eine brutale Tierquälerei sein darf.

Was bleibt, ist Empörung – und die Hoffnung, dass die Täter eine angemessene Strafe erhalten.

Von C. Hatty

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