Die Schlangenschildkröte stammt ursprünglich aus Nordamerika und hat sich inzwischen auch in Okzitanien angesiedelt. Wenn Sie einer solchen Schildkröte begegnen, gehen Sie weiter, rufen Sie einen Spezialisten und fassen sie sie nicht an, da ihr Biss zu schweren Verletzungen führen kann.
Die Schlangenschildkröte liegt unbeweglich im Wasser und ist sehr unauffällig, mit ein paar Algen auf ihrem Panzer sogar unsichtbar. Wenn Sie neben ihr baden, passiert Ihnen nichts“, versichert Jérôme Maran, Mitbegründer des Refuge des Tortues in Bessières (31). Aber wenn man an Land dieser amerikanischen Schildkröte, die sich perfekt an den Canal du Midi wie auch an andere Flussufer im Südwesten Frankreichs angepasst hat und mit dem Frühling aus ihren Winterverstecken herauskommt, begegnet? “ Dann fassen Sie sie nicht an! Rufen Sie uns an!“, warnt er der Biologe. (Telefonnummer des Schildkrötenrefugiums: +33 (0) 670087184)
Ein Schnabel wie ein Bolzenschneider
Der Hals dieser Schildkrötenart Tieres entspannt sich blitzschnell wie eine Feder und der beeindruckende Schnabel schnappt zu.“ Da das Urbild, das wir von der Schildkröte haben, die Friedfertigkeit ist, schöpft niemand Verdacht und niemand rechnet damit, dass eine bis zu 20 cm lange Schneidezange hervorschnellt, ein Biss, der den Finger eines Kindes abtrennen kann“, erklärt der Experte Jérôme Maran.
Im Schildkrötenrefugium, einer 25 Hektar großen Einrichtung, die 1.300 Land- und Wasserschildkröten von etwa 40 Arten beherbergt, gibt es inzwischen schon 35 Schlangenschildkröten. Und das Problem ist, dass sie alle aus der Region stammen.
Tarn, Haute-Garonne, Pyrénées-Orientales…
Die Haltung dieser Art ist ohne Genehmigung in Frankreich verboten. Da diese Schildkröte aber sehr widerstandsfähig ist und keine natürlichen Feinde hat, breitet sie sich immer weiter aus, nachdem sie vor einigen Jahren in Okzitanien illegal ausgesetzt wurde.
Sie ist in den Departements Tarn und Hérault vertreten und vermehrt sich nun auch in den Departements Haute-Garonne und Pyrénées-Orientales. Es ist unmöglich, ihre Population zu schätzen, aber es sind mindestens mehrere Dutzend ‚Schnappschildkröten‘, so ihr anderer Name, die in inzwischen freier Wildbahn unterwegs sind.
Bedrohung für die heimische Schildkröte?
Niemand kann vorhersagen, ob die Schnappschildkröte nicht eines Tages die seltene und empfindliche Emyde leporosa, die heimische Wasserschildkröte des Roussillon, verdrängen wird.
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