Tag & Nacht

Frankreich erlebt einen extrem milden Oktober mit Temperaturen, die vielerorts die 20 °C-Marke deutlich überschreiten. Die Region Okzitanien ist aufgrund der Pyrenäen, die für einen „Föhn-Effekt“ sorgen, besonders betroffen.

Der Südwesten ist derzeit von sommerähnlichem Wetter geprägt, das fast den ganzen Oktober über anhielt. Diese herbstlichen Wärmeperioden sind nichts Neues und werden durch ein klimatisches Phänomen verstärkt, das auf die Pyrenäen zurückzuführen ist: den Föhn-Effekt.

Der Föhn, ursprünglich ein trockener und warmer Wind aus den Alpen, bezeichnet im weiteren Sinne alle trockenen und warmen Winde, die durch den „Foehneffekt“ entstehen. Dieser ist das Ergebnis eines Klimaphänomens, das durch ein Bergrelief verursacht wird.

Wenn ein Windstrom auf einen Berg trifft, steigt er mit dem Relief auf. Der Luftdruck, der in der Höhe abnimmt, kühlt die Luft ab. Wenn dieser Wind viel Feuchtigkeit enthält, wird diese – da sich die Luft abkühlt – kondensieren. Die Feuchtigkeit wird sich also in Niederschlag verwandeln, der den vorderen Teil des Berges trifft. Die immer noch kalte Luft wird anschliessend den Gipfel erreichen, ohne die kondensierte Feuchtigkeit. Beim Abstieg auf der anderen Seite des Berges steigt der Atmosphärendruck wieder an und erwärmt die nun trockene Luft, sodass sie eine höhere Temperatur erreicht als vor dem Aufstieg. Die Luft wurde also durch diesen Föhneffekt sowohl erwärmt als auch getrocknet.

Im Fall der Pyrenäen zieht ein Südwind über die Berge, der von Tiefdruckgebieten im Atlantik erzeugt wird. Sobald dieser Wind die Pyrenäen passiert hat, ist das Ergebnis warme und trockene Luft, die die Temperaturen hinter der Nordseite der Pyrenäen – in Frankreich also – steigen lässt. Im Herbst sind die Tiefdruckgebiete über dem Atlantik infolge der globalen Erwärmung häufiger und treten später auf, was immer später im Jahr auch wärmere Luft in den französischen Südwesten bringt.

Diesem Wetterphänomen haben die Bewohner Okzitaniens Temperaturen bis zu 30°C zu verdanken.


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