Die Straßburgerin Céline Haller steht im Finale eines der renommiertesten Bildungspreise der Welt. Ihr innovatives Konzept? Gemeinsame Frühstücke im Klassenzimmer, organisiert von den Schülern – für die gesamte Schule.
Ein Frühstück, das den Schulalltag verändert
Was mit einer einfachen Beobachtung begann, hat den Unterricht an Hallers Grundschule revolutioniert. „Es gibt Kinder, die morgens keine Zeit zum Essen haben“, erklärt eine Schülerin. Vor über zehn Jahren hatte ihre Lehrerin dieselbe Erkenntnis – und machte daraus ein pädagogisches Projekt. Zwei Mal pro Woche bereiten Haller und ihre Klasse das Frühstück für die gesamte Schule zu.
Das Ergebnis? Mehr Konzentration, bessere Leistungen und ein stärkeres Gemeinschaftsgefühl. Der Morgen beginnt nicht nur mit einer Mahlzeit, sondern auch mit Mathe, Naturwissenschaften und Sozialkompetenz – denn die Schüler berechnen Mengen, verteilen Aufgaben und übernehmen Verantwortung. „Das hat eine ganz besondere Atmosphäre geschaffen und eine Interaktion zwischen mir und den Kindern ermöglicht, die ich vorher nicht kannte“, sagt Céline Haller.
Im Rennen um den „Nobelpreis der Bildung“
Mit ihrer unkonventionellen Lehrmethode steht sie nun im Finale des Global Teacher Prize – einer Auszeichnung, die weltweit außergewöhnliche Pädagogen ehrt. Sollte sie gewinnen, wäre sie die erste Französin, die den Titel „Beste Lehrerin der Welt“ trägt.
Ein Frühstück als Schlüssel zu besserem Lernen? Céline Haller zeigt, dass Bildung manchmal genau dort beginnt – am gemeinsamen Tisch.
Von C. Hatty
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