Tag & Nacht

Wladimir Putin hatte den Orden der Ehrenlegion 2006 aus den Händen von Jacques Chirac erhalten. Emmanuel Macron denkt nun darüber nach, Putin nach der Invasion in der Ukraine den Orden wieder abzuerkennen. 

Emmanuel Macron schloss nicht aus, den Orden der Ehrenlegion, den sein Vorgänger Jacques Chirac dem russischen Präsidenten Wladimir Putin 2006 verliehen hatte, wieder abzuerkennen, erklärte aber, er wolle aber „den richtigen Zeitpunkt dafür“ wählen.

Präsident Macron überreichte am Mittwochabend seinerseits dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, der sich während seiner zweiten Auslandsreise außerhalb der Ukraine seit Beginn der russischen Invasion auch in Paris aufhielt, das Großkreuz der Ehrenlegion. Dies ist die höchste Auszeichnung, die ein französischer Präsident einem Amtskollegen verleihen kann. Als er nach einem EU-Gipfel in Brüssel in der Nacht von Donnerstag auf Freitag von der Presse befragt wurde, erklärte er, dass diese Auszeichnung „ein Element der Gerechtigkeit und der Anerkennung unseres Landes“ gegenüber dem ukrainischen Präsidenten sei.

Die informelle Zeremonie zur Verleihung der Ehrenlegion an Wolodymyr Selenskyj im Elysée-Palast, von der Emmanuel Macron ein Video getwittert hatte, ließ wieder Forderungen aufleben, Wladimir Putin diese Auszeichnung wieder zu entziehen.
Jacques Chirac hatte dem russischen Präsidenten 2006 das Großkreuz der Ehrenlegion verliehen. Diese Entscheidung hatte schon damals eine grosse Polemik ausgelöst. Die Organisation Reporter ohne Grenzen hatte sogar vergeblich versucht, dem Kremlherrn die Auszeichnung vor Gericht abzuerkennen.

Präsident Macron sprach von einer „symbolischen, aber wichtigen Frage“ und sagte: „Ich verbiete mir nichts (…), aber es ist keine Entscheidung, die ich heute treffen werde“. Diese Entscheidungen „sind immer bedeutungsvoll und ich denke, man muss den richtigen Moment abpassen, um sie zu treffen“.


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