Tag & Nacht

Am Samstag, dem 15. Juni, stellte Premierminister Gabriel Attal seinen Plan zur Verbesserung der Kaufkraft der Franzosen im Falle eines Wahlsiegs der Mehrheitsregierung bei den kommenden Parlamentswahlen vor.

Attal geht im laufenden Wahlkampf in die Offensive und präsentiert eine Reihe von Maßnahmen, die das Portemonnaie der französischen Bürger füllen sollen. Im Mittelpunkt seiner Kampagne steht die sogenannte „Prime pouvoir d’achat“. Diese Prämie, die monatlich an sechs Millionen Franzosen ausgezahlt wird, ist meist von Steuern und Abgaben befreit. Der Betrag dieser Prämie könnte sich verdreifachen und bis zu 10.000 Euro pro Jahr erreichen. Zudem sollen die Renten weiterhin an die Inflation gekoppelt bleiben, versprach der Premierminister.

Energiekosten senken

Ein weiterer Vorschlag betrifft die Energiepreise – ein Thema, das viele Haushalte beschäftigt. „Wir wollen die Stromrechnung ab dem nächsten Winter um 15 % senken“, erklärte Attal in der Nachrichtensendung „20 Heures“ von France 2.

Darüber hinaus plant die Regierung, die Gesundheitskosten zu senken. Hierzu soll eine Krankenzusatzversicherung eingeführt werden, die nur 1 Euro pro Tag kostet. Dieses Angebot richtet sich insbesondere an Rentner und Selbstständige, die derzeit keine Zusatzversicherung haben. Diese Maßnahme ist eine Antwort auf die Vorschläge des Rassemblement National und der Neuen Volksfront, die ebenfalls den Schwerpunkt auf die Kaufkraft legen.

Weitere Maßnahmen und politische Reaktionen

Zusätzlich zu den genannten Maßnahmen plant die Regierung weitere Reformen, um die finanzielle Belastung der Bürger zu reduzieren. Dazu gehören steuerliche Anreize für Unternehmen, die in umweltfreundliche Technologien investieren, sowie Subventionen für den öffentlichen Nahverkehr, um die Kosten für Pendler zu senken.

Die Opposition reagierte prompt auf die Ankündigungen. Vertreter des Rassemblement National bezeichneten die Vorschläge als „zu spät und zu wenig“, während die Neue Volksfront sie als „reine Wahlkampfmanöver“ abtat. Trotz der Kritik scheint die Regierung fest entschlossen, ihre Pläne umzusetzen und auf diese Weise das Vertrauen der Wähler zurückzugewinnen.

Ein Blick in die Zukunft

Die bevorstehenden Wahlen werden zeigen, ob Gabriel Attal und seine Regierung die Unterstützung der Bevölkerung für die Zukunft gewinnen können. Die angekündigten Maßnahmen zur Steigerung der Kaufkraft könnten ein entscheidender Faktor sein. Doch wie werden die Wähler auf die Versprechen reagieren?

In einer Zeit, in der viele Haushalte in Frankreich mit steigenden Lebenshaltungskosten zu kämpfen haben, könnte der Erfolg der vorgeschlagenen Maßnahmen das Zünglein an der Waage sein. Die Hoffnung, dass die Regierung ihre Versprechen einhalten kann und die Kaufkraft der Bürger tatsächlich verbessert, könnte ihr den nötigen Rückhalt bei den Wahlen verschaffen.

Aber um zu sehen, ob Gabriel Attal und seine Regierung ihre Pläne verwirklichen können und ob diese ausreichen, um die Wähler zu überzeugen, muss man abzuwarten, wie sich die politische Landschaft in Frankreich entwickelt.


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