Tag & Nacht

Am Montag, dem 16. Oktober, bekräftigte die französische Regierung, den Bau der neuen Autobahn A69 „bis zum Ende“ durchzuführen. Die Autobahn, die Castres mit Toulouse verbinden soll, würde laut Verkehrsminister Clément Beaune von einer „sehr großen Mehrheit“ der örtlichen Bürgermeister unterstützt. Dennoch fand am 21. und 22. Oktober eine weitere Demonstration gegen das Projekt auf der Baustelle statt.

Unter verschiedenen Umweltaktivisten und Wissenschaftler wird die neugeplante Autobahn heftig kritisiert. Nach den Zahlen auf der Projektwebsite soll die Autobahnbaustelle zwischen Castres und Toulouse 53 km lang werden. Davon werden 9 km neu gestaltet, 44 km sind wirklich Neubaustrecke.

Auf der Strecke werden täglich durchschnittlich 8.000 PKW „und fast 900 Schwerlastfahrzeuge“ erwartet. So gesehen scheint das Projekt nicht im Sinne der Ziele Frankreichs zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen vor dem Hintergrund der Klimakrise zu sein.

Ein weiterer umstrittener Punkt ist der eventuelle Zeitgewinn, der den Verkehrsteilnehmern durch den Bau der Autobahn A69 ermöglicht wird. Er soll sich auf gerade mal 15 Minuten belaufen, im Gegensatz zu den Erklärungen der Präfektur der Region Okzitanien, die mit einem Zeitgewinn von etwa 25 Minuten wirbt.

Am Samstag, dem 21. Oktober, protestierten im Departement Tarn zahlreiche Umweltaktivisten, Gewerkschaften und Landwirte gegen das Bauprojekt der A69. Am Rande der Demonstrationen kam es zwar zu Auseinandersetzungen und Gewalttätigkeiten, wie z. B. der Ausbruch eines Feuers in einer Zementfabrik in der Nähe von Castres, der durch eine Gruppe von etwa „400 Personen“ hervorgerufen wurde, doch für Umweltaktivisten war der Protesttag trotz dieser Ausschreitungen „erfolgreich“.


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