Tag & Nacht

Jeder Tag hat seine eigene Geschichte – und der 31. Januar ist da keine Ausnahme. Ob in Frankreich oder anderswo auf der Welt, dieses Datum markierte bedeutende politische Umbrüche, wissenschaftliche Durchbrüche und kulturelle Meilensteine. Von dramatischen Ereignissen der Französischen Revolution bis zur Eroberung des Weltalls – werfen wir einen Blick auf die wichtigsten Geschehnisse dieses Tages.


Revolution und Restauration: Frankreich am 31. Januar

1793: Frankreichs Revolution wird radikaler

Der Januar 1793 war in Frankreich eine Zeit des Umbruchs – und des Schreckens. Nur wenige Tage zuvor, am 21. Januar, hatte die Französische Revolution mit der Hinrichtung von König Ludwig XVI. eine dramatische Wende genommen. Doch die Revolutionäre in Paris hatten keine Zeit für lange Trauer oder Feierlichkeiten. Am 31. Januar 1793 beschloss der französische Nationalkonvent, die Grenzen der Republik weiter zu sichern: Er erklärte offiziell den Krieg gegen Großbritannien und die Niederlande.

Diese Entscheidung sollte weitreichende Folgen haben. Frankreich geriet in eine Reihe von Koalitionskriegen, die über ein Jahrzehnt andauern und letztlich den Aufstieg Napoleons Bonaparte ermöglichen sollten. Doch im Moment der Kriegserklärung war die Lage in Frankreich instabil – wirtschaftliche Krisen, innere Revolten und eine wachsende Radikalisierung führten zur Schreckensherrschaft unter Robespierre.

1879: Frankreichs Republik festigt sich

Ein weiteres bedeutendes Ereignis in Frankreichs Geschichte fand am 31. Januar 1879 statt: Jules Grévy wurde als Präsident der Dritten Republik vereidigt. Warum war das so wichtig? Weil es den endgültigen Abschied vom Bonapartismus bedeutete. Der vorherige Präsident, Patrice de MacMahon, ein Anhänger der Monarchisten, hatte versucht, die Republik zu schwächen und eine Rückkehr zur Monarchie zu ermöglichen. Doch das Parlament stellte sich dagegen – und MacMahon musste zurücktreten.

Mit Grévys Wahl wurde die Republik gefestigt. Es war ein Zeichen, dass sich Frankreich von den turbulenten Jahren des Zweiten Kaiserreichs erholte und einen stabileren, demokratischen Weg einschlug.


Ein Blick über Frankreich hinaus: Weltweite Ereignisse am 31. Januar

1865: Das Ende der Sklaverei in den USA

Ein epochales Ereignis in der Geschichte der Menschenrechte geschah am 31. Januar 1865: Der US-Kongress verabschiedete den 13. Verfassungszusatz, der die Sklaverei in den Vereinigten Staaten offiziell abschaffte.

Dieser Moment war der Höhepunkt eines jahrzehntelangen Kampfes gegen die unmenschliche Praxis der Sklaverei, die Millionen von Afroamerikanern brutal unterdrückte. Doch damit war der Kampf um Gleichberechtigung noch lange nicht vorbei – die folgenden Jahrzehnte waren geprägt von Rassentrennung und Diskriminierung. Dennoch bleibt der 31. Januar 1865 ein Tag, an dem die USA einen entscheidenden Schritt in Richtung Gerechtigkeit machten.

1958: Die USA antworten auf den Sputnik-Schock

Am 4. Oktober 1957 hatte die Sowjetunion mit „Sputnik 1“ den ersten Satelliten ins All geschossen – ein Schock für die USA, die befürchteten, im Wettlauf um die Raumfahrt und militärische Vorherrschaft ins Hintertreffen zu geraten. Doch am 31. Januar 1958 gelang die Antwort: Die USA schickten ihren ersten eigenen Satelliten, „Explorer 1“, ins All.

Dieser Start markierte den Beginn des amerikanischen Raumfahrtprogramms und legte den Grundstein für die NASA, die ein Jahr später gegründet wurde. Die Raumfahrt war nicht mehr nur eine wissenschaftliche Herausforderung, sondern ein politisches Symbol – ein Zeichen dafür, wer in der Welt die technologische Vorherrschaft innehatte.

1943: Die deutsche 6. Armee kapituliert in Stalingrad

Eine der bedeutendsten Schlachten des Zweiten Weltkriegs fand am 31. Januar 1943 ihr dramatisches Ende: Die 6. Armee der Wehrmacht unter Generalfeldmarschall Friedrich Paulus kapitulierte in Stalingrad.

Diese Niederlage war ein Wendepunkt im Krieg – es war das erste Mal, dass eine ganze deutsche Armee vernichtend geschlagen wurde. Hitler hatte Paulus befohlen, bis zum letzten Mann zu kämpfen, doch die Lage war aussichtslos: Hunger, Kälte und ständige sowjetische Angriffe zwangen die Deutschen zur Aufgabe.

Mit der Kapitulation begann der Rückzug der deutschen Truppen aus der Sowjetunion, und Stalingrad wurde zum Symbol für die Wende im Zweiten Weltkrieg.


Kuriose und bemerkenswerte Ereignisse am 31. Januar

Neben den großen politischen und militärischen Umbrüchen gab es auch einige bemerkenswerte – und teils skurrile – Ereignisse, die am 31. Januar stattfanden:

  • 1950: US-Präsident Harry S. Truman kündigt die Entwicklung der Wasserstoffbombe an – eine neue Stufe des Wettrüstens im Kalten Krieg.
  • 1985: Die weltweit erste erfolgreiche Leihmutterschaft endet mit der Geburt eines Kindes in England. Ein medizinischer Durchbruch, der ethische Debatten auslöste.
  • 1961: Der Schimpanse Ham wird als erstes Lebewesen ins All geschickt und kehrt lebend zurück. Ein wichtiger Test für die späteren bemannten Raumfahrtmissionen.

Der 31. Januar: Ein Tag voller Wendepunkte

Was macht den 31. Januar so besonders? Er war ein Tag der Kriegsentscheidungen, politischer Weichenstellungen und wissenschaftlicher Durchbrüche. Frankreich festigte seine Republik, Amerika schaffte die Sklaverei ab, die Raumfahrt erreichte neue Höhen und Stalingrad besiegelte Hitlers Niederlage.

Die Geschichte zeigt uns, dass selbst ein einziges Datum über Sieg oder Niederlage, Fortschritt oder Rückschritt entscheiden kann. Wer weiß – vielleicht wird der 31. Januar in Zukunft erneut als Tag in die Geschichtsbücher eingehen.


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