Tag & Nacht

Trotz eines Rückgangs seit Anfang der 2000er Jahre gehören die Gehälter der französischen Abgeordneten zu den höchsten im Land, so das Ergebnis einer Studie, die diese Woche veröffentlicht wurde.

Die französischen Abgeordneten stehen immer noch an der Spitze der Einkommensskala im Land. Laut einer Studie gehören sie heute zu den 3 % der am besten bezahlten Franzosen. Vor 20 Jahren gehörten sie allerdings noch zu den 1 % der am besten bezahlten Franzosen.

Französische Abgeordnete und Senatoren erhalten eine monatliche Vergütung von 7.493 Euro brutto pro Monat, die an das Gehalt der höchsten Beamten des Staatsrats angeglichen ist. Diese Vergütung ermöglicht „jedem Bürger, unabhängig von seiner sozialen Lage, ein Mandat auszuüben“ und ist „der Preis für die Unabhängigkeit und Würde des Amtes“, wie auf der Website der Nationalversammlung betont wird.

Regelmäßige heftige Kritik
Seit ihrer Einführung im Jahr 1789 ist die Abgeordnetenentschädigung immer wieder Gegenstand heftiger und regelmäßiger Kritik.

Im Laufe des 20. Jahrhunderts erreichte die reale Höhe der Entschädigungszahlungen das Drei- bis Fünffache des durchschnittlichen Lohns eines französischen Arbeiters.

Und zwischen 1945 und Ende der 1990er Jahre gehörten die Abgeordneten aufgrund der Parlamentszulage sogar zu dem einen Prozent der Franzosen mit dem höchsten Einkommen.

Ab den 2000er Jahren erlebte das Einkommen der gewählten Volksvertreter jedoch „einen deutlichen Rückgang“, der die Parlamentarier  auf die 3 % der bestbezahlten Franzosen zurückfallen ließ, wie die Autoren der in der vergangenen Woche erschienen Studie errechneten. Außerdem hat das Verbot der Kumulierung von Mandaten seit 2017 die anderen Einkommensquellen eingeschränkt. Die Autoren der Studie stellen einen Zusammenhang mit der Entwicklung des Abgeordnetenmandats selbst her, das „immer weniger einem freien Beruf“ und immer mehr „dem Status eines angestellten Managers“ gleicht. Mit einer entsprechenden Arbeitslosenversicherung am Ende des Mandats, der Teilnahme am allgemeinen Rentensystem sowie anspruchsvolleren ethischen Regeln.


Du möchtest immer die neuesten Nachrichten aus Frankreich?
Abonniere einfach den Newsletter unserer Chefredaktion!