Ab dem 1. Januar 2025 treten in mehreren französischen Städten strikte Fahrverbote für ältere Dieselfahrzeuge in Kraft, um die Luftqualität in stark belasteten Metropolen zu verbessern. Diese Verbote betreffen Fahrzeuge mit der sogenannten Crit’Air 3-Plakette, was Dieselautos betrifft, die vor 2011 zugelassen wurden, sowie ältere Benziner von vor 2006. Betroffen sind vor allem Paris, Lyon und Strasbourg, wo die Fahrzeuge nicht mehr in den städtischen Zones à Faibles Émissions (ZFE), also Zonen mit niedrigen Emissionen, fahren dürfen.
Städte im Fokus
In der Metropolregion Paris gilt das Verbot von Montag bis Freitag zwischen 8 und 20 Uhr. Eine Ausnahme gibt es am Wochenende und an Feiertagen. In Lyon und Strasbourg hingegen sind die Beschränkungen noch strenger: Dort gilt das Verbot rund um die Uhr, also auch am Wochenende und an Feiertagen. Diese Maßnahmen sollen dazu beitragen, die hohe Schadstoffbelastung in den Städten, insbesondere durch Stickoxide und Feinstaub, zu senken.
Hintergrund der Fahrverbote
Die ZFE-Politik wurde 2020 im Rahmen des französischen Klimaplans eingeführt, um den Ausstoß von Treibhausgasen im Verkehr zu verringern und die Gesundheit der Bevölkerung zu schützen. Frankreich hat sich ambitionierte Ziele gesetzt, um die CO2-Emissionen bis 2050 drastisch zu reduzieren. Die Einführung dieser Zonen ist ein Teil der umfassenden Strategie zur Verbesserung der Luftqualität, da der Straßenverkehr einer der Hauptverursacher von Emissionen in urbanen Gebieten ist.
Auswirkungen und Kritik
Die Dieselverbote haben jedoch auch ihre Schattenseiten. Kritiker befürchten soziale Ungerechtigkeit, da die neuen Regelungen vor allem die Besitzer älterer Fahrzeuge treffen, die häufig finanziell weniger in der Lage sind, auf Elektro- oder Hybridautos umzusteigen. Gerade in ländlichen Gebieten und Vororten, wo der öffentliche Nahverkehr weniger ausgebaut ist, könnten diese Maßnahmen für Betroffene zu einem ernsthaften Problem werden.
Ein weiteres Thema ist die Zukunft des Diesels in Europa. Während Frankreich mit diesen Verboten Vorreiter ist, hat das Europäische Parlament 2022 beschlossen, ab 2035 den Verkauf von neuen Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren komplett zu verbieten. Bis dahin werden Fahrverbote in Städten wie Paris, Lyon und anderen Metropolen schrittweise ausgeweitet.
Was kommt nach 2025?
In den kommenden Jahren könnten die Beschränkungen auf Fahrzeuge mit der Crit’Air 2-Plakette ausgeweitet werden. Das würde auch Dieselfahrzeuge betreffen, die nach 2011 zugelassen wurden. Solche Maßnahmen werden in einigen Städten wie Lyon bereits für 2026 erwartet.
Ab 2025 wird es in diesen Zonen also für viele Dieselfahrzeuge eng – und wer weiterhin in den betroffenen Städten unterwegs sein möchte, muss auf emissionsärmere Alternativen umsteigen oder den öffentlichen Verkehr nutzen. Diese Maßnahmen sind Teil eines größeren Plans zur nachhaltigen Mobilität in Frankreich und spiegeln die Herausforderungen wider, vor denen viele europäische Städte stehen, um die Klimaziele zu erreichen und die Luftqualität für kommende Generationen zu sichern.
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