Ein schockierender Vorfall erschütterte am 21. August die Stadt Angoulême: Ein Mann drang mittags in das Rathaus ein und versuchte, das Gebäude in Brand zu setzen. Die Polizei stoppte ihn rechtzeitig, doch das Ereignis wirft viele Fragen auf.
Ein Mann und ein Kanister Benzin
Gegen Mittag betrat ein Mann mit einem Benzinkanister die Mairie von Angoulême. Zielstrebig begab er sich in den ersten Stock, wo sich die Büros der gewählten Vertreter befinden. In einem dieser Büros traf er auf zwei Assistentinnen, die schnell die Gefahr erkannten und laut schreiend das Zimmer verließen. Diese Schreie alarmierten die städtischen Polizisten, die sofort eingriffen.
Schüsse und eine Evakuierung
Die Situation eskalierte rasch. Der Mann zeigte sich äußerst gewalttätig, sodass die Polizisten gezwungen waren, auf ihn zu schießen, um Schlimmeres zu verhindern. Schwer verletzt wurde er ins Krankenhaus nach Poitiers gebracht. Währenddessen breitete sich ein Feuer im Rathaus aus, das glücklicherweise noch vor 14 Uhr unter Kontrolle gebracht werden konnte.
Ein Unbekannter für die Justiz
Die Ermittlungen wurden sofort aufgenommen, wobei sich eine Frage immer wieder stellte: Wer ist dieser Mann? Laut der Staatsanwältin von Angoulême, Stéphanie Aouine, war der Täter bisher weder der Polizei noch den Sicherheitsdiensten bekannt. Auch eine Verbindung zu einer terroristischen Organisation konnte ausgeschlossen werden.
Eine Stadt unter Schock
Die Auswirkungen dieses Vorfalls waren in der ganzen Stadt spürbar. Das Rathaus wurde evakuiert, die Feuerwehr kämpfte gegen die Flammen, und das gesamte Viertel war ohne Strom, Telefon und Internet. Auch das Auto des Täters, das vor dem Rathaus geparkt war, wurde von Spezialkräften untersucht, um jegliche Gefahr auszuschließen.
Der Staat zeigt Präsenz
Innenminister Gérald Darmanin drückte auf X (ehemals Twitter) seine Solidarität mit dem Bürgermeister von Angoulême, Xavier Bonnefont, und den städtischen Beamten aus. Er lobte die schnellen und entschlossenen Maßnahmen der Einsatzkräfte, die eine Katastrophe verhindern konnten.
Zwei Ermittlungen, viele Fragen
Die Staatsanwaltschaft hat zwei Ermittlungen eingeleitet: Eine gegen den Täter wegen versuchten Mordes und Brandstiftung, die andere gegen den Polizisten, der seine Waffe einsetzte. Beide Untersuchungen werden klären müssen, was genau geschehen ist und ob die Maßnahmen der Polizei verhältnismäßig waren.
Ein Einzeltäter oder ein größeres Problem?
Was trieb den Mann an, so zu handeln? Handelte er aus persönlicher Verzweiflung, Wut oder stecken andere Motive dahinter? Diese Fragen werden in den kommenden Tagen und Wochen im Mittelpunkt der Ermittlungen stehen. Angoulême jedenfalls wird diesen Vorfall so schnell nicht vergessen…
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