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Der Astronaut Jean-Jacques Favier, der sechste Franzose im Weltraum, ist verstorben. Er wohnte in der Nähe von Toulouse und arbeitete bis vor kurzem noch mit Studenten der Ecole des Mines d’Albi und der ISAE-SupAéro an Projekten für Langzeitmissionen auf dem Mond.

Er war der sechste Franzose, der in den Weltraum flog, und der erste, der die Reise als reiner Wissenschaftler antrat. Jean-Jacques Favier ist jetzt im Alter von 73 Jahren gestorben.

Favier hatte sich vor mehreren Jahren in Montastruc-la-Conseillère im Departement Haute-Garonne niedergelassen und teilte seine Erfahrungen und sein Wissen mit den Studenten der Ingenieurschulen in Albi und Toulouse.  Insgesamt zehn Franzosen flogen bisher in den Weltraum, Jean-Jacques Favier ist der erste von ihnen, der verstarb. Er wurde bereits am 24. März in der Region Montélimar beigesetzt, aus der seine Frau stammt.

Jean-Jacques Favier wurde am 13. April 1949 in Kehl, Deutschland, nur einen Katzensprung von Straßburg entfernt geboren. 1971 trat er in die Ecole nationale supérieure d’électrochimie et d’électrométallurgie (ENSEEG) in Grenoble ein. Er promovierte 1977 an der Ecole des mines de Paris in Ingenieurwissenschaften sowie an der Universität Grenoble in Physik und Metallurgie.

1996 verbrachte Favier 16 Tage im Weltraum
Als Forschungsingenieur bei der CEA (Commissariat à l’énergie atomique) wurde Jean-Jacques Favier im September 1985 von der französischen Raumfahrtagentur CNES als Experimentalastronaut ausgewählt. Als wissenschaftlicher Leiter des Weltraumofens MEPHISTO, der mehrfach auf dem amerikanischen Space Shuttle flog, wurde er schließlich im September 1992 als Reserve-Astronaut für die Columbia-Mission STS-65 im Juli 1994 ausgewählt. in den Weltraum geflogen ist Favier dann im Jahr 1996.

1995 wurde Favier als Nutzlastspezialist für das L.M.S.-Experiment (Life and Microgravity Spacelab) auf dem Flug STS-78 der amerikanischen Raumfähre Columbia bestimmt, die das Spacelab-Labor mit sich führte. Vom 20. Juni bis zum 7. Juli 1996 verbrachte er 16 Tage, 21 Stunden und 48 Minuten im Orbit und war damit der erste französische Wissenschaftler, der im Weltraum arbeitete. Während seiner Mission war er für über 30 physikalische Experimente verantwortlich und nahm als Versuchsperson an einem Dutzend physiologischer Experimente teil.

Nach seiner Karriere als Astronaut engagierte sich Jean-Jacques Favier in der Forschung und im Bildungswesen. Er trug insbesondere zur Zusammenarbeit zwischen dem Institut Clément Ader-Albi (ISAE SupAero, Ecole des Mines Albi) und dem CNES-Team bei, das für das Projekt SpaceShip FR zuständig ist, dessen Ziel die Entwicklung von Technologien zur Vorbereitung einer zukünftigen Mond- und/oder Marsbasis ist. Er war außerdem Ehrenprofessor an der IMT Mines Albi. Jean-Jacques Favier war Ritter der Ehrenlegion.


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