Tag & Nacht

Um Energie zu sparen, werden Flughäfen, Bahnhöfe und U-Bahnen in Frankreich zwischen 1 Uhr und 6 Uhr morgens die Lichtwerbungen ausschalten.

Die Betreiber von Bahnhöfen, U-Bahn-Stationen und Flughäfen müssen sich ab Montag unter staatlicher Aufsicht verpflichten, bis Ende des Jahres die Lichtwerbung auszuschalten, wenn diese Orte für die Öffentlichkeit geschlossen sind, um diese Quelle des Energieverbrauchs zu reduzieren.

In dem Bemühen, Energie zu sparen, schreibt ein Erlass der französischen Regierung vom Oktober vor, dass Lichtwerbung nachts zwischen 1 Uhr und 6 Uhr ausgeschaltet werden muss. Aber Flughäfen, Bahnhöfe und U-Bahn-Stationen, die auch Nachts betrieben werden können, bildeten eine Ausnahme.

Um ihren Teil zu der von der Regierung geforderten „Energieeinsparung“ beizutragen, müssen nun auch die Betreiber dieser Infrastrukturen (insbesondere SNCF und Aéroports de Paris) und die Werbeagenturen (JC Decaux und Médiatransports) am Montagmorgen eine „Verpflichtungscharta“ unterzeichnen, wie aus den Ministerien für den Energiewandel und für Verkehr verlautete.

In dem Dokument, das von der Nachrichtenagentur AFP eingesehen werden konnte, verpflichten sich die Unterzeichner, dafür zu sorgen, dass digitale Bildschirme und andere hintergrundbeleuchtete Plakate „während der Schließungszeiten für die Öffentlichkeit ausgeschaltet oder notfalls auf Standby geschaltet werden können“. Dazu müssen sie bis Ende des Jahres mit „Vorrichtungen, die eine Fernsteuerung ermöglichen“, ausgestattet werden, wie das Verkehrsministerium gegenüber der Nachrichtenagentur AFP erklärte.

„Unsere Mitbürger würden es nicht verstehen, wenn die Lichtwerbung nicht mindestens zu den Schließungszeiten ausgeschaltet würde und wenn es hier keine Verpflichtung zur Sparsamkeit gäbe“, verlautete aus dem Ministerium. Beispielsweise verpflichtet sich die SNCF, den Stromverbrauch ihres Leuchtwerbeparks bis 2031 im Vergleich zu 2022 um 71% zu senken und die mit diesen Vorrichtungen verbundenen Kohlenstoffemissionen im selben Zeitraum um 45% zu reduzieren.

Die nationale Agentur für Umwelt und Energie (Ademe) wies bereits im Jahr 2020 darauf hin, dass die 1.400 digitalen Pariser Werbebildschirme in der Metro und den Bahnhöfen „in einem Jahr so viel Strom verbrauchen wie 21 Schulen mit 10 Klassen“. Die jährlichen Treibhausgasemissionen dieser 1.400 Bildschirme seien „so hoch sind wie die Emissionen, die durch die Nutzung der Pariser Metro durch 20 Millionen Fahrgäste entstehen“.


Du möchtest immer die neuesten Nachrichten aus Frankreich?
Abonniere einfach den Newsletter unserer Chefredaktion!