Gestern versammelten sich 18 europäische Staats- und Regierungschefs in London, um die angespannten Beziehungen zwischen der Ukraine und den USA zu kitten. Großbritannien und Frankreich führten dabei eine „Koalition der Willigen“ an, die einen Plan zur Beendigung des Krieges mit Russland entwickeln soll. Gleichzeitig sicherten die Anwesenden dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj ihre verstärkte Unterstützung zu.
Der britische Premierminister Keir Starmer erklärte, dass „eine Reihe“ anderer Länder sich bereiterklärt hätten, gemeinsam mit Großbritannien und Frankreich Truppen in die Ukraine zu entsenden – allerdings nur unter der Bedingung eines Waffenstillstands zwischen Kiew und Moskau. Zudem kündigte er an, dass die Ukraine 1,6 Milliarden Pfund aus britischer Exportfinanzierung nutzen könne, um mehr als 5.000 Luftabwehrraketen zu erwerben.
Besonders brisant wurde das Treffen nach einem hitzigen Gespräch zwischen Selenskyj und US-Präsident Donald Trump am Freitag im Oval Office. Dabei wuchs die Sorge, dass die USA versuchen könnten, der Ukraine einen Friedensschluss zu diktieren, der Russland zugutekäme. Weder Europa noch die Ukraine sind derzeit in mögliche Verhandlungen unter Trumps Vermittlung eingebunden – zudem gab Trump der Ukraine keinerlei Sicherheitsgarantien.
Israel stoppt Hilfslieferungen nach Gaza
Die israelische Regierung kündigte gestern an, dass sie den Zugang aller Waren und humanitären Hilfsgüter in den Gazastreifen sofort stoppen werde – offenbar, um die Hamas unter Druck zu setzen, eine Verlängerung der Waffenruhe zu akzeptieren.
Diese Entscheidung wird das Leben der rund zwei Millionen Menschen in Gaza weiter erschweren. Zudem bringt sie die Verhandlungen um die verbliebenen israelischen Geiseln in eine ungewisse Lage.
Kurz vor der Ankündigung hatte Israel einen Vorschlag unterbreitet: eine siebenwöchige Verlängerung der Waffenruhe, in der die Hamas die Hälfte der noch lebenden Geiseln sowie die sterblichen Überreste der Hälfte der getöteten Geiseln übergeben sollte. Die Hamas lehnte dies ab und bezeichnete die Blockade der Hilfsgüter als „billige Erpressung“. Dennoch betonte die Terrororganisation, weiterhin über die zweite Phase des Abkommens verhandeln zu wollen.
Kongos Armee scheitert an kleinerer Miliz
In den vergangenen Wochen hat die Rebellengruppe M23 weite Teile des östlichen Kongos erobert. Dabei hätte die kongolesische Armee, die mit 100.000 bis 200.000 Soldaten weit überlegen ist, die Bedrohung eigentlich mühelos abwehren müssen – doch stattdessen erleidet sie eine Niederlage nach der anderen.
Ein Grund dafür: Die UN berichten, dass M23 von Ruanda unterstützt wird. Doch das allein erklärt nicht alles. Die kongolesische Armee leidet unter tiefen strukturellen Problemen – mangelnde Motivation der Soldaten, interne Machtkämpfe, Korruption und Missbrauch sind an der Tagesordnung. Das Land selbst, das jahrzehntelang unter kolonialer Herrschaft litt, kämpft bis heute mit einer instabilen und ausbeuterischen Führung.
WEITERE TOP-MELDUNGEN
- Indien: Acht Straßenbauarbeiter starben, nachdem sie im nordindischen Bundesstaat Uttarakhand von einer Lawine verschüttet wurden, teilte die Armee mit.
- Japan: Der schlimmste Waldbrand seit Jahrzehnten wütet nahe der Küstenstadt Ofunato. Mindestens eine Person kam ums Leben, Tausende mussten evakuiert werden.
- Honduras: Die Regierung gab bekannt, einen Mann in die USA auszuliefern, der 2016 eine junge Frau aus Iowa ermordet haben soll.
- Finnland: Die Behörden gaben einen Öltanker frei, der im Dezember wegen des Verdachts festgesetzt wurde, er habe wichtige Unterseekabel durchtrennt.
- Wildtiere: Die US-Behörde für Fisch- und Wildtierschutz rief dazu auf, die invasive Nagetierart Nutria zu jagen – um ihre wachsende Population einzudämmen.
- Weltraum: Dem Unternehmen Firefly Aerospace gelang es als zweitem privaten Anbieter, eine erfolgreiche Mondlandung durchzuführen.
- Vatikan: Die jüngste Atemwegserkrankung von Papst Franziskus wirft heikle Fragen über seine medizinische Versorgung am Lebensende auf.
Autor: C.H.
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