Nach fast vier Jahren ohne Antworten rückt der Moment der Wahrheit näher: Der Prozess gegen Cédric Jubillar, der beschuldigt wird, seine Frau Delphine ermordet zu haben, beginnt am 22. September 2025 vor dem Schwurgericht im Département Tarn. Dies gaben Justizquellen am Montag, den 10. März, gegenüber Franceinfo und Ici Occitanie bekannt. Die genaue Dauer des Verfahrens ist noch nicht festgelegt.
Ein rätselhafter Fall ohne Leiche
Delphine Jubillar, eine 33-jährige Krankenschwester und zweifache Mutter, verschwand spurlos in der Nacht vom 15. auf den 16. Dezember 2020 in Cagnac-les-Mines, einer kleinen Gemeinde im Südwesten Frankreichs. Trotz intensiver Suchaktionen wurde ihre Leiche bis heute nicht gefunden.
Dennoch sind die Ermittler überzeugt, dass Cédric Jubillar, ihr Ehemann, für ihr Verschwinden verantwortlich ist. Das Motiv? Delphine wollte sich scheiden lassen – eine Entscheidung, die laut den Ermittlungen einen heftigen Streit ausgelöst haben könnte.
Ein Prozess mit vielen offenen Fragen
Cédric Jubillar wurde am 18. Juni 2021 unter dem Verdacht des Mordes an seiner Frau festgenommen und sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Er beteuert seine Unschuld, doch die Justiz hält an seiner Anklage fest.
Besonders brisant: Es gibt keine Leiche, kein Geständnis, keinen eindeutigen Tatort und keine direkten Zeugen. Die Beweisführung stützt sich auf Indizien, unter anderem das Verhalten von Cédric Jubillar nach dem Verschwinden seiner Frau und seine Aussagen, die laut Ermittlern widersprüchlich sein sollen.
Im September 2023 hatte das Berufungsgericht in Toulouse entschieden, dass der Fall vor Gericht kommt – eine Entscheidung, die sich mit den Forderungen der Staatsanwaltschaft deckt.
Was erwartet Cédric Jubillar?
Vor Gericht könnte Cédric Jubillar zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt werden, sollte sich die Anklage bestätigen. Doch sein Anwaltsteam kämpft um einen Freispruch und argumentiert, dass die Beweislage zu dünn sei, um eine Verurteilung zu rechtfertigen.
Bis heute bleibt die Frage offen: Was ist in jener Dezembernacht 2020 wirklich passiert?
Von C. Hatty
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