Tag & Nacht

Der 19. Februar ist ein Datum, das in vielerlei Hinsicht von historischer Bedeutung ist – weltweit und insbesondere in Frankreich. Von politischen Wendepunkten über wissenschaftliche Durchbrüche bis hin zu tragischen Ereignissen reicht die Bandbreite der Geschehnisse, die sich an diesem Tag in der Geschichte ereignet haben. Ein Blick zurück enthüllt faszinierende Geschichten, die die Welt geprägt haben.


Weltweite Ereignisse am 19. Februar

1473: Die Geburt eines Revolutionärs des Weltbildes – Nikolaus Kopernikus

Am 19. Februar 1473 erblickte in Thorn (heute Toruń, Polen) einer der bedeutendsten Astronomen der Geschichte das Licht der Welt: Nikolaus Kopernikus. Sein heliozentrisches Weltbild, das die Sonne – und nicht die Erde – in den Mittelpunkt des Universums rückte, erschütterte die bis dahin fest verankerte Sicht der Kirche und der Gelehrten. Er ebnete damit den Weg für die moderne Astronomie und inspirierte Wissenschaftler wie Galileo Galilei und Johannes Kepler.

Ein Gedanke, der zu seiner Zeit als Ketzerei galt, ist heute eine der fundamentalen Erkenntnisse der Naturwissenschaften.

1878: Thomas Edison erhält das Patent für den Phonographen

Was wäre die Welt ohne Musikaufnahmen? Am 19. Februar 1878 ließ sich Thomas Alva Edison sein Patent für den Phonographen sichern. Dieses Gerät konnte Schall auf Walzen speichern und wiedergeben – die Geburtsstunde der Tonaufnahmeindustrie.

Edison selbst sah seinen Phonographen zunächst vor allem für Diktate und Sprachaufnahmen vor, doch bald wurde klar: Seine Erfindung revolutionierte die Art und Weise, wie Menschen Musik erlebten.

1942: Roosevelt unterzeichnet die Internierung von japanischstämmigen Amerikanern

Ein düsteres Kapitel der US-Geschichte: Nach dem Angriff auf Pearl Harbor am 7. Dezember 1941 herrschte in den Vereinigten Staaten große Angst vor Spionage und Sabotage durch japanischstämmige Amerikaner. Am 19. Februar 1942 unterzeichnete Präsident Franklin D. Roosevelt die berüchtigte Executive Order 9066, die die Internierung von über 120.000 Japanisch-Amerikanern anordnete.

Viele dieser Menschen – darunter auch in den USA geborene Staatsbürger – verloren ihr Hab und Gut und mussten in kargen Lagern unter unmenschlichen Bedingungen leben. Erst Jahrzehnte später wurde ihnen durch offizielle Entschuldigungen und Entschädigungen Gerechtigkeit widerfahren.

1986: Der Start der Raumstation Mir

Die Sowjetunion schoss am 19. Februar 1986 den ersten Modulteil ihrer legendären Raumstation Mir ins All. Die Mir war die erste dauerhaft bemannte Raumstation und diente bis 2001 als Forschungsplattform für Langzeitaufenthalte im Weltraum.

Viele der Erfahrungen, die Astronauten auf der Mir sammelten, waren wegweisend für spätere Missionen zur Internationalen Raumstation (ISS).


Frankreich am 19. Februar

Auch in Frankreich markierte dieses Datum einige bemerkenswerte Ereignisse, die das Land und die Welt beeinflussten.

1674: Die Krönung Ludwigs XIV. zum König von Navarra

Zwar war Ludwig XIV., der berühmte „Sonnenkönig“, bereits seit 1643 König von Frankreich, doch am 19. Februar 1674 erfolgte eine symbolische Krönung zum König von Navarra. Dieses Amt war zwar eher formeller Natur, doch es unterstrich die Macht und den Einfluss, den Ludwig über das gesamte Königreich ausübte.

Sein Absolutismus prägte Frankreichs Geschichte nachhaltig – mit Prachtbauten wie Versailles, aber auch mit kostspieligen Kriegen, die das Land finanziell schwächten.

1797: Napoleon und der Frieden von Tolentino

Napoleon Bonaparte befand sich 1797 auf seinem Italienfeldzug, als am 19. Februar der Frieden von Tolentino zwischen Frankreich und dem Kirchenstaat unterzeichnet wurde. Papst Pius VI. musste nicht nur hohe Kontributionen zahlen, sondern auch wertvolle Kunstwerke an Frankreich abtreten.

Dies war ein weiterer Meilenstein in Napoleons Aufstieg zur Macht und zeigte bereits seine Fähigkeit, nicht nur militärisch, sondern auch diplomatisch geschickt zu agieren.

1951: Jean-Edern Hallier wird geboren

Am 19. Februar 1951 wurde der französische Schriftsteller und Journalist Jean-Edern Hallier geboren. Er war bekannt für seine scharfsinnige Kritik an der französischen Gesellschaft und Politik – und geriet mit seinen provokanten Werken immer wieder ins Visier der Mächtigen.

Seine Zeitgenossen mochten ihn entweder bewundern oder verachten, doch eines ist sicher: Gleichgültig ließ er niemanden.

2001: Das Unglück bei Les Sables-d’Olonne

Am 19. Februar 2001 kam es an der französischen Atlantikküste zu einem tragischen Unglück: Ein Militärtransporter vom Typ C-160 Transall stürzte nahe der Stadt Les Sables-d’Olonne ins Meer. Dabei starben alle zehn Besatzungsmitglieder.

Das Unglück erinnerte an die Gefahren der militärischen Luftfahrt und führte zu verstärkten Sicherheitsmaßnahmen bei der französischen Armee.


Ein Blick zurück – und nach vorn

Der 19. Februar steht für bahnbrechende wissenschaftliche Entdeckungen, politische Weichenstellungen und tragische Ereignisse.

Doch was lernen wir daraus? Geschichte ist keine Aneinanderreihung von zufälligen Daten, sondern eine Sammlung von Erzählungen, die unser heutiges Leben beeinflussen. Wer hätte gedacht, dass eine einfache Unterschrift Roosevelts das Leben von Hunderttausenden auf Jahrzehnte prägte? Oder dass ein kleiner Junge aus Thorn eines Tages das Weltbild der Menschheit revolutionieren würde?

Vielleicht ist genau das die Faszination der Geschichte: Sie erzählt von Menschen, die – ob sie es wollten oder nicht – die Welt veränderten.

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