Der 21. Februar – ein Tag, an dem die Weltgeschichte nicht stillstand. Von bedeutenden politischen Ereignissen über bahnbrechende wissenschaftliche Entdeckungen bis hin zu tragischen Momenten: Der Blick auf diesen Tag zeigt, wie vielfältig die Vergangenheit ist.
Besonders in Frankreich gibt es einige markante Ereignisse, die mit diesem Datum verbunden sind. Aber auch international hinterließ der 21. Februar seine Spuren. Werfen wir einen genaueren Blick darauf.
21. Februar weltweit: Wendepunkte der Geschichte
1916: Die Schlacht um Verdun beginnt
Am 21. Februar 1916 begann eine der blutigsten und längsten Schlachten des Ersten Weltkriegs: die Schlacht um Verdun. Die deutsche Armee eröffnete mit einem massiven Artillerieangriff das Gefecht gegen die französischen Truppen. Ihr Ziel? Frankreichs Moral brechen und eine entscheidende Wende im Krieg erzwingen. Doch die Franzosen leisteten erbitterten Widerstand – unter dem berühmten Motto von General Pétain: „Ils ne passeront pas!“ („Sie werden nicht durchkommen!“).
Über zehn Monate tobte die Schlacht, in der mehr als 700.000 Soldaten verwundet, getötet oder vermisst wurden. Am Ende konnte Frankreich die deutschen Angriffe abwehren, aber um einen furchtbaren Preis. Verdun wurde zum Symbol für die Grausamkeit und Sinnlosigkeit des Krieges.
1965: Die Ermordung von Malcolm X
Ein tragisches Kapitel der US-amerikanischen Bürgerrechtsbewegung wurde am 21. Februar 1965 geschrieben: Malcolm X wurde während einer Rede in New York erschossen. Der charismatische Anführer, der sich von einem radikalen Vertreter der Nation of Islam zu einem Verfechter der universellen Menschenrechte gewandelt hatte, war längst ins Visier seiner Gegner geraten.
Kurz vor seinem Tod hatte er eine neue Vision von Gleichberechtigung entwickelt, die über die Rassentrennung hinausging. Doch seine wachsende Popularität brachte ihm Feinde – und an diesem Tag endete sein Leben gewaltsam. Sein Erbe lebt jedoch weiter: als Symbol für den Kampf gegen Rassismus und Ungerechtigkeit.
1848: Karl Marx und Friedrich Engels veröffentlichen das „Kommunistische Manifest“
„Ein Gespenst geht um in Europa – das Gespenst des Kommunismus.“ Mit diesen Worten beginnt eines der einflussreichsten politischen Werke der Weltgeschichte. Am 21. Februar 1848 erschien das Kommunistische Manifest von Karl Marx und Friedrich Engels, eine Schrift, die Revolutionen und Gesellschaftsbewegungen für Generationen prägen sollte.
Das Manifest forderte die Abschaffung des Privateigentums, die Beseitigung der Klassengesellschaft und die Machtübernahme durch das Proletariat. Die Ideen von Marx und Engels fanden in den folgenden Jahrzehnten sowohl Bewunderer als auch erbitterte Gegner – und ihr Werk beeinflusste nicht nur die russische Revolution, sondern auch die Entwicklung vieler sozialistischer Bewegungen weltweit.
1972: Richard Nixon besucht China
Eine Szene, die vor wenigen Jahren noch undenkbar gewesen wäre: US-Präsident Richard Nixon steigt am 21. Februar 1972 aus seiner Maschine und wird in Peking von Chinas Premierminister Zhou Enlai empfangen. Dieser historische Besuch war der Beginn einer Annäherung zwischen den USA und der Volksrepublik China – mitten im Kalten Krieg.
Bis dahin hatten sich die beiden Länder feindlich gegenübergestanden, doch nun öffnete Nixon die Tür für diplomatische Beziehungen. Sein Treffen mit Mao Zedong legte den Grundstein für den späteren wirtschaftlichen Aufstieg Chinas und veränderte die geopolitische Lage grundlegend.
1947: Die erste „Polaroid“-Kamera wird vorgestellt
Ein kleiner, unscheinbarer Moment in der Technikgeschichte? Keineswegs! Am 21. Februar 1947 präsentierte Edwin Land die erste Sofortbildkamera der Welt. Die Erfindung der „Polaroid“ revolutionierte die Fotografie, denn zum ersten Mal konnten Menschen ihre Bilder sofort in den Händen halten – ein Vorläufer der heutigen Smartphone-Kultur.
Diese kleine Innovation wurde schnell populär: Polaroid-Kameras eroberten den Markt und wurden zum Symbol einer neuen Art der Fotografie. Wer hätte damals gedacht, dass wir heute in Sekundenschnelle Fotos teilen – ganz ohne Film und Entwicklung?
21. Februar in Frankreich: Ein Land im Umbruch
Frankreich, ein Land voller Geschichte, hat am 21. Februar einige bemerkenswerte Momente erlebt.
1804: Die Hinrichtung des Duc d’Enghien
Napoleon Bonaparte war nicht zimperlich, wenn es um seine Macht ging. Am 21. Februar 1804 ließ er Louis-Antoine-Henri de Bourbon, den Herzog von Enghien, verhaften. Der junge Adelige wurde verdächtigt, in eine Verschwörung gegen Napoleon verwickelt zu sein – auch wenn die Beweise dürftig waren.
Kurz darauf wurde er in einer Nacht-und-Nebel-Aktion hingerichtet. Dieser Vorfall schockierte nicht nur die französische Elite, sondern auch europäische Monarchien, die in Napoleon zunehmend eine unberechenbare Bedrohung sahen.
1944: Die Ermordung der Résistance-Kämpfer „Groupe Manouchian“
Ein dunkler Tag für den französischen Widerstand: Am 21. Februar 1944 wurden 22 Mitglieder der „Groupe Manouchian“ – einer kommunistischen Résistance-Gruppe – von den Nazis hingerichtet. Ihr Anführer, Missak Manouchian, ein armenischer Flüchtling, hatte sich mit seinen Kameraden mutig gegen die deutsche Besatzung gewehrt.
Die Propaganda der Kollaborationsregierung stellte sie als „Terroristen“ dar, doch für viele Franzosen wurden sie zu Helden. Ihr Vermächtnis lebt weiter – nicht zuletzt durch das berühmte „Rote Plakat“, das ihre Gesichter und ihre letzte Botschaft an die Nachwelt zeigt.
1431: Beginn des Prozesses gegen Jeanne d’Arc
Die Geschichte Frankreichs wäre ohne Jeanne d’Arc nicht vollständig. Am 21. Februar 1431 begann in Rouen ihr Prozess – angeklagt von den Engländern, die sie der Ketzerei und Hexerei bezichtigten.
Die junge Frau, die einst französische Truppen zum Sieg geführt hatte, stand nun vor einem kirchlichen Tribunal, das bereits fest entschlossen war, sie zu verurteilen. Wenige Monate später wurde sie auf dem Scheiterhaufen verbrannt – doch ihre Legende überlebte. Heute gilt sie als eine der größten Nationalheldinnen Frankreichs.
Ein Tag voller Geschichte
Ob auf den Schlachtfeldern von Verdun, in den Straßen New Yorks oder in den Palästen Napoleons – der 21. Februar war immer wieder Zeuge bedeutender Ereignisse. Manche brachten Veränderung, andere Leid, wieder andere inspirierten Generationen.
Und wer weiß? Vielleicht schreibt dieser Tag auch in Zukunft noch Geschichte.
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