Tag & Nacht

Der Anstieg der Strompreise in Frankreich ist der Grund, den die neuen Anteilseigner von Ascoval für eine mögliche Verlagerung von 40% der Produktion nach Deutschland anführen. Auf der anderen Seite des Rheins werden die Fabriken mit der billigeren Kohle betrieben.

Die Schienen, die im Werk Ascoval in Saint-Saulve (Nordfrankreich) hergestellt werden, bestehen aus Stahl, der mithilfe von kohlenstofffreier elektrischer Energie erhitzt wird. Dies ist ein sauberer Prozess, der jedoch zu teuer ist. Aus diesem Grund plant das Stahlwerk, 40% seiner Produktion nach Deutschland zu verlagern, um dort in einem traditionellen, kohlebefeuerten Hochofen Stabstahl zu produzieren. Diese billigere Energie ist jedoch auch viel umweltschädlicher.

Ein gut gefülltes Auftragsbuch
Die Gewerkschaften, die am Dienstag, 16. November, von der Nachricht erfuhren, sind sehr verärgert. „Wenn man uns sagt, dass man die Umwelt respektieren muss, es gibt die globale Erwärmung, man muss sauberer produzieren…. Und dass man anschliessend das Gegenteil tut, dann läuft die Welt wirklich nicht rund“, beklagt Nassim Bardi, CGT-Vertreter gegenüber France 3. Die Verbitterung ist umso größer, als es Ascoval recht gut geht, mit einem vollen Auftragsbuch, da sein Stahl für die Herstellung von Schienen, insbesondere für die SNCF, bestimmt ist. Das Unternehmen, das von der deutschen Saarstahl-Gruppe übernommen wurde, erhielt Beihilfen von der Region und vor allem vom Staat. Die endgültige Entscheidung wird allerdings erst am 29. November getroffen.


Du möchtest immer die neuesten Nachrichten aus Frankreich?
Abonniere einfach den Newsletter unserer Chefredaktion!