Tag & Nacht

Jacques Lewis, ein gefeierter Veteran des Zweiten Weltkriegs, ist im stolzen Alter von 105 Jahren verstorben. Der Elysée-Palast würdigte ihn als „eine Figur der Résistance, einen Helden der Armee“. Dieser bemerkenswerte Mann hinterlässt eine beeindruckende Lebensgeschichte, die für immer in Erinnerung bleiben wird.

Geboren am 1. März 1919 in einem Vorort vor Bordeaux, begann Jacques Lewis seine akademische Laufbahn mit einem Jurastudium an der renommierten Hochschule Sciences Po. Doch im November 1939 wurde er zur Armee eingezogen und sein Leben nahm eine dramatische Wendung. Nach der Niederlage Frankreichs und dem daraus resultierenden Waffenstillstand, lehnte Lewis die Kapitulation und die Besetzung Frankreichs durch Nazi-Deutschland ab. Er wollte sich den Freien Franzosen unter General de Gaulle anschließen – ein gefährliches Unterfangen, das seinen Mut und seine Entschlossenheit auf die Probe stellen sollte.

Er durchquerte die Pyrenäen zu Fuß, nur mit einem Kompass bewaffnet. In Spanien angekommen, wurde er festgenommen, konnte aber dank seiner sehr guten Englischkenntnisse als Brite durchgehen und sich schließlich aus dem Gefängnis von Pamplona befreien. Seine Flucht setzte sich fort, als er an Bord eines liberianischen Frachters die Atlantiküberquerung unter deutschen Bombenangriffen wagte.

Im Juli 1943 erreichte er London und trat den Forces françaises libres bei. Sein heldenhafter Beitrag zur Befreiung Frankreichs begann mit der Teilnahme am D-Day, der Landung der Alliierten in der Normandie. In der zweiten amerikanischen Panzerdivision unter General Patton kämpfte er an der Seite seiner amerikanischen und französischen Kameraden.

Der Elysée-Palast erinnert an seine Leistungen: „Er nahm an der Durchbrechung der Saint-Lô-Linie teil, kämpfte in der Schlacht um die Normandie im Sommer und setzte seinen Weg durch die Ardennen bis nach Deutschland fort – immer an der Seite seiner Kameraden in der amerikanischen Division.“ Jacques Lewis spielte auch eine entscheidende Rolle bei der Rückführung von Kriegsgefangenen im letzten Kriegsjahr.

Die Geschichte von Jacques Lewis ist nicht nur eine Geschichte des Krieges, sondern auch eine des unerschütterlichen menschlichen Geistes und der Tapferkeit. Ein Mann, der den Mut hatte, zu kämpfen und nie aufgab, auch wenn die Chancen gegen ihn standen. Er verkörpert das unsterbliche Vermächtnis all jener, die für Freiheit und Gerechtigkeit gekämpft haben.

Mit seinem Tod verliert Frankreich nicht nur einen Helden, sondern auch ein lebendiges Zeugnis einer Ära, die die Welt veränderte. Möge seine Geschichte weiterhin als Quelle der Inspiration und des Mutes dienen – für heutige und zukünftige Generationen.

Jacques Lewis‘ Leben lehrt uns, dass Mut und Entschlossenheit selbst in den dunkelsten Zeiten triumphieren können. Sein Erbe wird weiterleben, nicht nur in den Geschichtsbüchern, sondern auch in den Herzen der Menschen, die sich an seine außergewöhnlichen Taten erinnern.

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