Tag & Nacht

Für Dienstag, 6. Juni, ist ein weiterer Mobilisierungstag gegen die Rentenreform geplant. Es ist mit wieder Störungen im Transportwesen und in den Schulen zu rechnen.

Werden die Gegner der Rentenreform Frankreich am Dienstag, den 6. Juni, „auf Leerlauf“ setzen? Die Gewerkschaften, die gegen die Rentenreform Sturm laufen, fordern für Dienstag einen weiteren „großen Streik- und Demonstrationstag“.

Das Datum wurde aus gutem Grund gewählt: Am Donnerstag, dem 8. Juni, wird die Nationalversammlung den Gesetzesvorschlag der LIOT-Fraktion zur Aufhebung der Rentenreform prüfen. „Sollte die Regierung wieder einmal darauf beharren, mit verfassungsrechtlichen Tricks zu arbeiten, würde die Wut nur noch größer werden“, schreiben die Gewerkschaften in einer Pressemitteilung.

Am Dienstag sind in ganz Frankreich zahlreiche Aktionen geplant. Laut dem Sender BFMTV gehen die Sicherheitsbehörden davon aus, dass 250 Aktionen in Frankreich geplant sind und dass 400.000 bis 600.000 Menschen auf die Strassen gehen werden, davon 40.000 bis 70.000 allein in der Hauptstadt Paris.

Luftverkehr ist gestört
Bereits am Donnerstag, dem 1. Juni, forderte die Generaldirektion für Zivilluftfahrt (DGAC) die Fluggesellschaften auf, am Dienstag ein Drittel ihrer Flüge in Paris-Orly zu streichen. Solche präventiven Streichungen wurden auch für die Flughäfen Lyon, Marseille, Nizza, Toulouse, Bordeaux und Nantes verlangt Die DGAC erklärte in einer Pressemitteilung, dass weitere „Störungen und Verspätungen“ wahrscheinlich seien. Der größte französische Flughafen, Paris-Charles-de-Gaulle, ist wahrscheinlich nicht betroffen.

Diese vorbeugenden Annullierungen sollen den Verkehr und das verfügbare Fluglotsenpersonal aufeinander abstimmen, um zu verhindern, dass Flüge gestrichen werden, ohne dass die Fluggäste vorab gewarnt werden können. Die Arbeitsniederlegungen, zu denen die Gewerkschaften aufgerufen haben, werden auch einige En-Route-Zentren der Flugsicherung (CRNA) betreffen, die die Flugzeuge, die über das französische Hoheitsgebiet fliegen, überwachen und leiten.

Züge werden annulliert
Auch die Gewerkschaft FO Cheminots hat für Dienstag, den 6. Juni, zu einem Arbeitskampf aufgerufen: Die Reisenden müssen daher nach Angaben der SNCF mit „leichten Störungen“ rechnen. Die SNCF rechnet mit „9 von 10 verkehrenden Zügen im Landesdurchschnitt“. Darüber hinaus werde mit „einigen möglichen Anpassungen auf bestimmten Strecken“ zu rechnen sein.

Auch an früheren Tagen der Mobilisierung waren die Störungen bei der SNCF nur relativ gering. Die Bahngesellschaft teilt außerdem mit, dass die Fahrgäste vor ihrer Reise per E-Mail oder telefonisch benachrichtigt werden, sollte ihr Zug ausfallen.

Streiks in Sekundarschulen und Gymnasien
In den französischen Bildungseinrichtungen dürfte es am Dienstag zu erheblichen Störungen kommen: Mehrere Gewerkschaften haben zum Streik aufgerufen. Dies gilt unter anderem für die FSU, die Unsa, die SUD Education, die Solidaires, die CGT Educ’action, die Sgen CFDT, die FNEC FP-FO und die SNALC. Fünf Jugend-Organisationen haben ihre Unterstützung für die Mobilisierung der Lehrer angekündigt: die Unef, Voix Lycéenne, die Fage, die Fidl und die MNL. An vielen Schulen ist daher mit Störungen zu rechnen.


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