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Diese Nachricht dürfte vielen Betroffenen den Alltag erleichtern: Rollstühle werden künftig vollständig von der Krankenkasse übernommen. Für fast eine Million Menschen in Frankreich bedeutet das eine enorme finanzielle Entlastung.

Ein teurer, aber unverzichtbarer Begleiter

Liliane leidet seit ihrem 20. Lebensjahr an Multipler Sklerose und ist auf einen Rollstuhl angewiesen. Ohne ihn geht gar nichts. Doch die Kosten sind enorm. „15.000 Euro kostet mein Rollstuhl, und ich muss etwa 3.000 Euro selbst zahlen“, erklärt sie. Eine Summe, die für sie kaum zu stemmen ist. Ihr einziges Einkommen ist die Behindertenhilfe in Höhe von 1.000 Euro pro Monat.

Das bedeutet für viele Betroffene eines: den schweren Gang zu Wohltätigkeitsorganisationen, um finanzielle Unterstützung zu erbitten. „Es ist so demütigend und erniedrigend, auf Spenden angewiesen zu sein“, sagt Liliane mit spürbarer Erleichterung über die angekündigte Regelung.

Der Staat übernimmt – doch was kostet es die Gesellschaft?

Ein Rollstuhl kann zwischen 500 und 10.000 Euro kosten – in manchen Fällen sogar noch mehr, wenn Spezialanfertigungen nötig sind. Der französische Staat rechnet mit jährlichen Kosten von rund 160 Millionen Euro für diese Maßnahme.

Doch ist es nicht längst überfällig, dass Menschen mit Handicap nicht mehr um ihre Mobilität kämpfen müssen? Schließlich ist ein Rollstuhl kein Luxusgegenstand, sondern ein essenzielles Hilfsmittel für ein selbstbestimmtes Leben.

Mit der neuen Regelung fällt eine große finanzielle Hürde weg. Ein Schritt in Richtung mehr Gerechtigkeit – und eine Erleichterung für all jene, die ohnehin schon genug Herausforderungen im Alltag bewältigen müssen.

Von C. Hatty

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