Tag & Nacht




Gestern war Präsident Trumps 100. Tag zurück im Weißen Haus – und die Zölle standen im Mittelpunkt. Bei einer Kundgebung in Michigan anlässlich dieses „Jubiläums“ hielt er eine Rede, in der er illegale Migranten scharf angriff, seine exekutiven Maßnahmen zur Umgestaltung von Regierung und Wirtschaft feierte und Seitenhiebe gegen politische Gegner austeilte.

Der Anlass war ursprünglich als Gelegenheit angekündigt worden, Trumps Einsatz für die Wiederbelebung der US-Industrie zu demonstrieren.

Doch sein Zollkrieg setzt US-Unternehmen zunehmend unter Druck. Beispiel: Spielwarenhändler im ganzen Land pausierten ihre Bestellungen, da die Zölle Lieferketten zum Erliegen brachten. Nachdem die Pressesprecherin des Weißen Hauses Amazon wegen eines Berichts angegriffen hatte, der vermuten ließ, das Unternehmen wolle zollbedingte Preissteigerungen deutlich kennzeichnen, reagierte Amazon abwehrend: „Das wird nicht passieren.“ Gleichzeitig nahm Trump einige seiner Autozölle wieder zurück.

Die Zustimmungswerte des Präsidenten sinken seit Wochen. Es lässt sich kaum bestreiten, dass Trumps Rückkehr ins Oval Office bereits jetzt massive Auswirkungen hat. Er hat die Wahrnehmung Amerikas stärker verändert als jeder Präsident seit Franklin D. Roosevelt. Hier ein genauerer Blick darauf, wo und wie er tiefe Spuren hinterlassen hat.

Krypto: Trumps Kryptowährungsfirma World Liberty Financial hat die Grenzen zwischen Privatwirtschaft und staatlicher Politik regelrecht zerschreddert. Eine Untersuchung der NY Times deckte zahlreiche Interessenkonflikte auf.

Was er sagt: Trump rechtfertigt seine Agenda mit einem Dauerfeuer an Falschbehauptungen und Verzerrungen. Amerikanische Journalisten haben seine am häufigsten wiederholten Aussagen einem Faktencheck unterzogen – mit niederschmetterndem Ergebnis.


Selenskyj nennt Putins Waffenstillstandsversprechen „manipulativ“

Nur wenige Stunden, nachdem Präsident Wladimir Putin einen dreitägigen Waffenstillstand ab dem 8. Mai angekündigt hatte, startete Russland in der Nacht zum Montag 100 Drohnenangriffe auf die Ukraine. Dabei kam ein Kind ums Leben, mehrere Menschen wurden verletzt.

Der vermeintliche Waffenstillstand stößt bei ukrainischen Offiziellen auf berechtigtes Misstrauen. „Es gibt keinen Grund, bis zum 8. Mai zu warten“, sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner abendlichen Ansprache. Die Ankündigung sei „ein weiterer Manipulationsversuch“ – mitten in den Bemühungen der Trump-Regierung, einen Weg aus dem Krieg zu finden.

Selenskyj wies darauf hin, dass die Ukraine auf Drängen der USA bereits einem bedingungslosen 30-tägigen Waffenstillstand zugestimmt habe – Russland hingegen nicht. Auch einen Stopp der Angriffe auf zivile Ziele habe Moskau abgelehnt.


WEITERE WICHTIGE NACHRICHTEN

Kanada: Premierminister Mark Carney zeigt sich kämpferisch gegenüber den USA, nachdem seine liberale Partei bei den Parlamentswahlen einen Sieg errungen hatte.

Syrien: In einem Vorort von Damaskus mit großer drusischer Bevölkerung kam es zu Kämpfen, bei denen mindestens zwölf Menschen getötet wurden, wie Behörden und eine Beobachtungsstelle berichten.

Iran: Offizielle Stellen gaben an, falsche Angaben zu einer gefährlichen Fracht entdeckt zu haben – mutmaßlich Auslöser der Explosion in dem größten Hafen des Landes, bei der 70 Menschen starben.

Harvey Weinstein: Miriam Haley, eine von drei Frauen, die laut Staatsanwaltschaft Opfer des Produzenten wurden, sagte in einem neuen Verfahren in Manhattan aus.

Bildung USA: Die Präsidentin der Harvard-Universität entschuldigte sich öffentlich und versprach Änderungen nach der Veröffentlichung von Berichten über Antisemitismus und Islamfeindlichkeit auf dem Campus.


Nachrichten aus Europa

Großbritannien: In Nordengland begann der Prozess wegen der Fällung eines markanten und sehr alten Baumes nahe dem Hadrianswall. Zwei Verdächtige plädierten auf nicht schuldig.

Europa: Einen Tag nach den Stromausfällen in Spanien und Portugal kehrte in den meisten Regionen der Strom zurück. Die Ursache bleibt bislang ungeklärt.

Niederlande: Eine niederländische Gemeinde hat offenbar versehentlich fast 50 Kunstwerke entsorgt – darunter auch einen wertvollen Siebdruck von Andy Warhol, wie eine Untersuchung ergab.

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