Tag & Nacht




Der 27. April – ein Datum, das sich wie ein roter Faden durch die Weltgeschichte zieht. An diesem Tag wurden Imperien erschüttert, Ideologien begründet, Völker befreit und politische Weichen neu gestellt. Werfen wir einen Blick auf einige der bedeutendsten Ereignisse, die sich an einem 27. April zutrugen – in Frankreich, weltweit und mit Blick auf die Gegenwart.


1521: Der Tod des Weltumseglers Ferdinand Magellan

Am 27. April 1521 fiel der portugiesische Seefahrer Ferdinand Magellan auf der philippinischen Insel Mactan im Kampf gegen einheimische Krieger unter der Führung von Lapu-Lapu. Magellan, der im Auftrag der spanischen Krone segelte, hatte sich aufgemacht, den westlichen Seeweg zu den Gewürzinseln zu finden. Sein Tod markierte einen Wendepunkt in der ersten Weltumseglung, die schließlich unter der Leitung von Juan Sebastián Elcano vollendet wurde. Diese Reise veränderte das Weltbild der Europäer nachhaltig und leitete eine neue Ära globaler Vernetzung ein.


1848: Frankreich schafft die Sklaverei ab

Inmitten der revolutionären Umbrüche des Jahres 1848 beschloss die französische Nationalversammlung am 27. April die endgültige Abschaffung der Sklaverei in allen französischen Kolonien. Der von Victor Schœlcher verfasste Erlass trat am 22. Mai in Kraft und befreite Hunderttausende Menschen aus der Knechtschaft. Dieser Schritt war nicht nur ein moralischer Meilenstein, sondern auch ein Signal für andere Kolonialmächte, die Praxis der Sklaverei zu überdenken.


1940: Himmler befiehlt den Bau von Auschwitz

Ein düsteres Kapitel der Geschichte begann am 27. April 1940, als Heinrich Himmler den Befehl zur Errichtung eines Konzentrationslagers in der polnischen Stadt Oświęcim, besser bekannt als Auschwitz, gab. Ursprünglich als Quarantänelager geplant, entwickelte sich Auschwitz zum größten Vernichtungslager des NS-Regimes. Über eine Million Menschen, überwiegend Juden, wurden dort ermordet. Die Erinnerung an Auschwitz mahnt uns bis heute, wachsam gegenüber Antisemitismus und Rassismus zu sein.


1969: Rücktritt von Charles de Gaulle

Nach einem verlorenen Referendum über eine Senats- und Regionalreform trat der französische Präsident Charles de Gaulle am 27. April 1969 zurück. De Gaulle, der Frankreich nach dem Zweiten Weltkrieg maßgeblich geprägt hatte, sah seine Vision eines starken, zentralisierten Staates durch das Votum der Bevölkerung in Frage gestellt. Sein Rücktritt markierte das Ende einer Ära und leitete eine Phase politischer Neuorientierung in Frankreich ein.


1994: Südafrikas erster demokratischer Wahltag

Am 27. April 1994 fanden in Südafrika die ersten freien Wahlen statt, an denen Bürger aller Hautfarben teilnehmen durften. Nelson Mandela wurde zum Präsidenten gewählt, und das Land machte einen entscheidenden Schritt weg von der Apartheid hin zu einer demokratischen Gesellschaft. Der 27. April wird seither als „Freedom Day“ gefeiert und erinnert an den Triumph von Gleichheit und Menschenrechten über jahrzehntelange Unterdrückung.


2005: Erstflug des Airbus A380

In Toulouse hob am 27. April 2005 der Airbus A380 zu seinem Jungfernflug ab. Als größtes Passagierflugzeug der Welt symbolisierte der A380 Europas Ambitionen in der Luftfahrtindustrie und den technologischen Fortschritt des Kontinents. Obwohl das Projekt später aus wirtschaftlichen Gründen eingestellt wurde, bleibt der A380 ein Meilenstein in der Geschichte der Luftfahrt.


Ein Tag, der Geschichte schrieb

Der 27. April ist mehr als nur ein Datum im Kalender. Er steht für Entdeckungen, Befreiungen, Tragödien und Neuanfänge. Von Magellans Tod über die Abschaffung der Sklaverei bis hin zu den ersten freien Wahlen in Südafrika – dieser Tag hat die Welt in vielerlei Hinsicht geprägt.

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