Tag & Nacht




Der britische Premierminister Keir Starmer kündigte am gestrigen Tag an, dass sein Land den Staat Palästina im September anerkennen werde, falls Israel keiner Waffenruhe mit der Hamas zustimme und den Krieg nicht beende, der in Gaza zu massenhafter Hungersnot geführt hat. Die Erklärung folgt auf eine ähnliche Ankündigung Frankreichs in der vergangenen Woche.

Neben einem Waffenstillstand forderte Starmer von der israelischen Regierung die verbindliche Zusage, auf eine Annexion des besetzten Westjordanlands zu verzichten und sich auf einen Friedensprozess einzulassen, der in einem souveränen palästinensischen Staat münden soll. Dass Israel diesen Forderungen nachkommt, gilt als äußerst unwahrscheinlich.

Starmer steht innenpolitisch unter Druck, nachdem in der britischen Öffentlichkeit massive Empörung über Bilder hungernder Kinder in Gaza aufgekommen ist. „Die Lage ist einfach untragbar“, erklärte der Premierminister.

Die Verzweiflung vor Ort ist inzwischen sogar aus dem Weltraum sichtbar: Ein Satellitenbild zeigt Hunderte Menschen, die sich um einen Hilfskonvoi in Khan Younis drängen.

Weitere Entwicklungen in Gaza:

– Eine von den Vereinten Nationen unterstützte Gruppe zur Ernährungssicherheit erklärte, dass sich in Gaza das „Worst-Case-Szenario einer Hungersnot“ verwirkliche.
– Das Gesundheitsministerium in Gaza teilte mit, dass die Zahl der Todesopfer infolge des Krieges inzwischen 60.000 überschritten habe.
– Bezalel Smotrich, Israels rechtsradikaler Finanzminister, sagte, das Land sei „so nah wie nie zuvor“ daran, Siedlungen im Gazastreifen wiederaufzubauen.
– Die republikanische US-Abgeordnete Marjorie Taylor Greene, Unterstützerin des MAGA-Flügels, sprach von einem „Völkermord“ in Gaza, eine markante Abweichung von der Parteilinie und ein Anzeichen wachsender Skepsis gegenüber Israels Vorgehen innerhalb der amerikanischen Rechten.

Erdbeben löst Tsunami-Warnungen weltweit aus

Ein Erdbeben der Stärke 8,8 – möglicherweise das sechststärkste jemals gemessene – hat heute Nacht vor der Küste Russlands den Meeresboden erschüttert. Tsunamiwarnungen wurden für Hawaii, Alaska, Kalifornien und Japan ausgegeben. Millionen Menschen verfolgen gespannt die Entwicklungen, da in einzelnen Regionen Wellen von bis zu drei Metern erwartet werden.

Die gesamte US-Westküste steht unter Beobachtung. In Hawaii riefen Behörden die Bevölkerung auf, sich in höher gelegene Gebiete zu begeben. Aufnahmen aus Russland nahe dem Epizentrum zeigen stark schwankende Gebäude und überflutete Küstengebiete.

Kontext: Tsunamis können sich mit über 800 km/h durch tiefes Wasser bewegen und binnen weniger Stunden ganze Ozeane durchqueren. Anders als im Film sind sie keine gewaltigen Wellenberge, sondern treten eher als plötzliche Überflutungen in mehreren, sich steigernden Wellen auf.

Russische Angriffe töten mindestens 22 Menschen in der Ukraine

Wenige Stunden nachdem Donald Trump dem Kreml ein neues Ultimatum zur Beendigung des Ukrainekriegs gesetzt hatte, startete Russland eine Angriffswelle, bei der mindestens 22 Menschen getötet wurden – so die ukrainische Regierung.

In Saporischschja starben mindestens 16 Menschen bei einem nächtlichen Angriff auf ein Gefängnis. Ein weiteres Ziel war ein Krankenhaus mit Geburtsstation in der Region Dnipro. Insgesamt sollen 73 Städte und Dörfer getroffen worden sein.

In Moskau wurden Trumps Drohungen mit neuen Sanktionen weitgehend ignoriert. Trump erklärte gegenüber Journalisten, dass Strafmaßnahmen womöglich nicht wirken werden, da Präsident Wladimir Putin „offenbar den Krieg fortsetzen will“.

WEITERE MELDUNGEN:

China: Heftige Regenfälle in Peking und umliegenden Regionen führten zum Tod von mindestens 38 Menschen.
Handel: US-amerikanische und chinesische Spitzenbeamte erklärten, dass noch keine Einigung zur Vermeidung eines Handelskriegs erzielt wurde, man jedoch weiterverhandeln wolle.
Indien: Der Innenminister gab bekannt, dass Sicherheitskräfte drei pakistanische Staatsbürger getötet hätten, die für einen tödlichen Anschlag in Kaschmir im April verantwortlich gemacht werden.
New York City: Ein bewaffneter Täter, der vier Menschen in einem Bürogebäude in Manhattan erschoss, hatte möglicherweise die NFL im Visier.
USA: Der oberste Impfstoff- und Gentherapieexperte der FDA ist Berichten zufolge zurückgetreten, nachdem eine rechte Aktivistin eine öffentliche Kampagne gegen ihn geführt hatte.
Börse: Die Aktien des dänischen Pharmaunternehmens Novo Nordisk stürzten um über 20 Prozent ab, nachdem eine Gewinnwarnung veröffentlicht wurde.
Diplomatie: Nordkorea signalisierte Gesprächsbereitschaft gegenüber der Trump-Regierung – jedoch ohne Verzicht auf das eigene Atomwaffenarsenal.

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