Tag & Nacht




Nach dem Gipfeltreffen von Präsident Trump mit Wladimir Putin in der vergangenen Woche und seinem Gespräch am Montag mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj sowie mehreren EU-Spitzenvertretern zeichnet sich als wahrscheinlichster nächster Schritt ab: weitere Treffen.

Die Gespräche am Montag im Weißen Haus brachten öffentlich kaum sichtbare Fortschritte in Richtung eines Friedens in der Ukraine. Trump erklärte, sein Ziel sei es, ein Treffen zwischen Putin und Selenskyj zu ermöglichen. Putin habe sich gesprächsbereit gezeigt, allerdings gab es bisher keine offizielle Bestätigung des Kremls. Russlands Außenminister dämpfte laut staatlichen Medien am Dienstag die Erwartungen an mögliche Gespräche deutlich.

Nach dem Verlassen des Oval Office erklärte Selenskyj: „Es bleibt noch viel zu tun.“

Militärhilfe:
Selenskyj kündigte an, die Ukraine werde amerikanische Waffen im Wert von 90 Milliarden US-Dollar erhalten – darunter dringend benötigte Luftabwehrsysteme und Kampfflugzeuge. Unklar blieb, wie die Ukraine für die Waffen bezahlen soll. Es gilt als wahrscheinlich, dass europäische Staaten und NATO-Verbündete einen Großteil der Kosten übernehmen werden.

Sicherheitsgarantien:
Die Gespräche im Weißen Haus endeten ohne formale Einigung über Sicherheitsgarantien für die Ukraine. Europäische Regierungschefs bemühen sich seit Dienstag darum, ein konkretes Konzept zu erarbeiten. Trump betonte, dass keine amerikanischen Bodentruppen in die Ukraine entsendet würden, die USA jedoch in anderer Form helfen könnten – etwa durch Luftunterstützung. Ohne US-Truppen vor Ort bleibt jedoch fraglich, wie stark man Russland tatsächlich von weiteren Angriffen abschrecken kann.

Der britische Premierminister Keir Starmer forderte eine internationale Truppe, die in der Ukraine stationiert werden könnte – mit einer Stärke von mehreren Hundert bis zehntausenden Soldaten. Trump äußerte, Russland könnte sich mit europäischen Truppen abfinden, obwohl Moskau derartigen Vorschlägen bisher regelmäßig eine Absage erteilt hat.

Teilerfolge:
Selenskyj und europäische Regierungschefs haben gelernt, wie man mit Trump umgehen muss. Während Selenskyj bei einem früheren Besuch im Weißen Haus noch gerügt und frühzeitig verabschiedet wurde, wurde er diesmal freundlich empfangen, erhielt Zusagen für amerikanische Waffenlieferungen und Unterstützung bei der Vermittlung eines persönlichen Treffens mit Putin.

In der Nacht bombardierte Russland die Ukraine erneut mit Hunderten Drohnen und Raketen.


Netanjahu unter Druck wegen vorgeschlagenem Gaza-Waffenstillstand

Einige Vertreter des ultrarechten Flügels in Israels Regierungskoalition lehnen einen vorgeschlagenen Geiselaustausch mit der Hamas kategorisch ab. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte sich zu dem von der Hamas bereits akzeptierten Waffenstillstandsplan zunächst nicht positioniert.

Der Plan sieht die Freilassung eines Teils der verbleibenden Geiseln im Gazastreifen im Austausch gegen palästinensische Gefangene vor. Ein Waffenstillstand würde de facto Netanjahus angekündigte Offensive auf Gaza-Stadt stoppen.

In diesem Zusammenhang:
Israel hat mit Südsudan Gespräche darüber geführt, ob das Land bereit wäre, palästinensische Zivilisten aus Gaza in größerer Zahl aufzunehmen.


Indonesiens Regenwälder werden für US-Wohnmobile gerodet

US-amerikanische Wohnmobilhersteller setzen seit Jahrzehnten auf einen entscheidenden Importrohstoff: Lauan-Holz aus Indonesien. Das Tropenholz wird zu Sperrholz verarbeitet, das leicht, feuchtigkeitsresistent und flexibel ist.

Hersteller halten Lauan für unersetzlich – etwa für Schränke und Innenverkleidungen der Fahrzeuge. Umweltschutzorganisationen kritisieren jedoch, dass die Nachfrage der Branche die Abholzung in Borneo massiv beschleunigt habe. In den vergangenen fünf Jahren seien dort große Flächen Regenwald gerodet worden.


WEITERE NACHRICHTEN

  • Pakistan: Mindestens 660 Menschen starben seit Beginn der Monsunzeit Ende Juni bei regenbedingten Unglücken.
  • Kanada: Ein vorläufiger Tarifabschluss beendete den Streik des Bordpersonals von Air Canada, der Tausende Reisende stranden liess.
  • Großbritannien: Ein Gericht entschied, dass Asylsuchende aus einem Hotel ausziehen müssen – ein Urteil mit Signalwirkung in einer zunehmend aufgeheizten Debatte.
  • Russland: Laut einem Forschungsinstitut zielt Moskau auf die Destabilisierung Europas durch Angriffe auf kritische Infrastruktur.
  • Gesundheit: Das von Mücken übertragene Chikungunya-Virus breitet sich rasant aus – erstmals gibt es auch Fälle in China.
  • Europa/USA: Alkohol aus der EU wird laut einem US-Beamten wohl nicht von neuen amerikanischen Zöllen ausgenommen.
  • Kriminalität: Die Frau, die laut Anklage das Ketamin verkaufte, das zum Tod von Matthew Perry führte, wird sich schuldig bekennen.

Autor: P. Tiko

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