In einer Videoansprache vor der UN-Generalversammlung hat Mahmoud Abbas, Präsident der Palästinensischen Autonomiebehörde, Israels Militäroperation im Gazastreifen als „Völkermord“ bezeichnet und jegliche Vorstellung zurückgewiesen, die Palästinenser könnten ihr Land aufgeben.
Abbas sprach aus Ramallah im von Israel besetzten Westjordanland, nachdem die USA ihm und seiner Delegation die Visa zur Teilnahme an der Sitzung in New York verweigert hatten.
Trotz des Leids, das die Palästinenser ertragen müssten, würden sie im Gazastreifen bleiben und ihr Land wiederaufbauen, erklärte Abbas: „Es wird unseren Überlebenswillen nicht brechen“, sagte er. „Palästina gehört uns.“
Zugleich betonte er, dass die Palästinensische Autonomiebehörde bereit sei, nach dem Krieg die Verantwortung für den Gazastreifen zu übernehmen. Die radikalislamische Hamas solle in einer zukünftigen Regierung des Küstengebiets keine Rolle mehr spielen.
Die Rede erfolgte wenige Tage, nachdem Frankreich, Großbritannien, Kanada, Australien und Belgien sich 150 weiteren Staaten angeschlossen hatten, die die Staatlichkeit Palästinas offiziell anerkennen. Israelische Regierungsvertreter deuteten in den vergangenen Wochen an, als Reaktion auf diese Anerkennungen Teile des Westjordanlands annektieren zu wollen.
US-Präsident Donald Trump sicherte nach Meldungen von US-Medien arabischen und muslimisch geprägten Staaten in dieser Woche zu, dass er eine Annexion des Westjordanlands durch Israel nicht zulassen werde. Wie berichtet wird, schlägt Trump in privaten Gesprächen häufig einen konfliktvermeidenden Ton an, der nicht immer mit seinen öffentlichen Äußerungen übereinstimmt.
Jemen: Israels Militär bombardierte gestern mehrere Ziele in der Hauptstadt Sanaa, einen Tag nachdem die Huthi-Miliz einen Drohnenangriff auf Israel gestartet hatte.
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