Tag & Nacht




Notaufnahmen, die gezwungen sind, vorübergehend zu schließen – dieses Bild prägt diesen Sommer viele ländliche Regionen Frankreichs. Der Grund? Ein drastischer Mangel an medizinischem Personal. Doch zahlreiche Gemeinden ergreifen nun die Initiative, um junge Ärztinnen und Ärzte für sich zu gewinnen.

Saint-Ouen-l’Aumône im Département Val-d’Oise ist ein Beispiel für den Kampf gegen diese „ärztlichen Wüsten“. Vor drei Jahren wurde hier eine Maison de Santé eröffnet – eine Praxisgemeinschaft, die das ärztliche Angebot bündeln soll. Der treibende Motor hinter diesem Projekt war Dr. Oroudji. Mit einem klaren Ziel vor Augen, legte er großen Wert darauf, dass sowohl Ärzte als auch ihre Praktikanten von der Zusammenarbeit profitieren. Er wusste: Nur wer sich in seiner Arbeitsumgebung wohlfühlt, wird langfristig bleiben. Sein Plan ging auf. Erst kürzlich öffnete eine zweite Maison de Santé ihre Türen, geleitet von einer ehemaligen Praktikantin Dr. Oroudjis.

Ein Schnäppchen für junge Mediziner

Stellen Sie sich vor: Eine 300-Quadratmeter-Praxis für gerade einmal 1.000 Euro im Monat. Für eine junge Ärztin war dieses Angebot in Saint-Ouen-l’Aumône unschlagbar. Sie zögerte nicht lange und entschied sich, sich hier niederzulassen. Finanziert wird die Einrichtung sowohl vom Staat als auch von der Gemeinde – mit nur einer Bedingung: Die Mediziner müssen mindestens fünf Jahre in dieser unterversorgten Region bleiben. Doch nicht nur sie ließ sich überzeugen. Zwei weitere junge Ärzte und zwei Krankenpflegerinnen haben sich ebenfalls dieser Maison de Santé angeschlossen.

Ist dies vielleicht der Schlüssel, um die medizinische Versorgung in ländlichen Gebieten langfristig zu sichern? Viele Gemeinden hoffen es. Die Mischung aus finanzieller Unterstützung, moderaten Mieten und der Aussicht auf eine kollegiale Zusammenarbeit scheint jedenfalls ein vielversprechender Weg zu sein, um den „ärztlichen Wüsten“ den Kampf anzusagen.

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