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Trotz aller Lieferschwierigkeiten gelang es Airbus, im Jahr 2022 immerhin 661 Flugzeuge auszuliefern (geplant waren 700). Boeing hingegen lieferte nur 480 Flugzeuge aus.

Airbus holt sich erneut den Titel des Weltmarktführers in der Zivilluftfahrt. Am Dienstagabend gab der Flugzeughersteller aus Toulouse bekannt, dass er im Jahr 2022 661 Flugzeuge (+8% im Vergleich zu 2021) an 84 Fluggesellschaften ausgeliefert hat. Das sind 181 Flugzeuge mehr als der Erzrivale Boeing, der im vergangenen Jahr aufgrund von Schwierigkeiten mit seinen beiden Hauptprodukten, der 737 und dem 787 Dreamliner, nur 480 Flugzeuge ausliefern konnte. Airbus ist daher zwar nach wie vor die Nummer eins der Welt, hat seine Ambitionen jedoch nach unten korrigiert.

661 Auslieferungen und 820 Nettobestellungen im Jahr 2022 für Airbus. Grafik: Airbus

Vor einem Jahr hatte der Flugzeughersteller aus Toulouse noch mit 720 Auslieferungen gerechnet. Im Laufe des Jahres war das Ziel aufgrund von Lieferverzögerungen, insbesondere bei den LEAP-Triebwerken, auf 700 Flugzeuge korrigiert worden. Auch dieses Ziel wurde schließlich um 39 Flugzeuge verfehlt, so dass die Zahl der ausgelieferten Flugzeuge auf 661 zurückging. Bei den nicht ausgelieferten Flugzeugen handelt es sich hauptsächlich um den A320. Das Modell litt besonders unter der Unterbrechung der Lieferkette mehrerer Komponenten, insbesondere bei der Kabinenausstattung. Im Jahr 2022 wurden nur 483 A320 ausgeliefert, gegenüber 516 im Jahr 2021. Bei den Langstreckenflugzeugen hingegen bestätigte sich der starke Aufschwung mit 32 ausgelieferten A330 (gegenüber 18 im Jahr 2021) und vor allem 60 A350 (gegenüber 55 im Jahr 2021).

Im vergangenen Jahr verzeichnete Airbus 1.078 Brutto-Neubestellungen bzw. 820 Nettobestellungen, wenn man die Stornierungen abzieht. Am 31. Dezember 2022 belief sich der Auftragsbestand von Airbus auf 7.239 Flugzeuge, was einer Produktionszeit von fast zehn Jahren für die Werke in Toulouse, Deutschland, den USA und China entspricht. „Die beträchtlichen Auftragseingänge für alle unsere Flugzeugfamilien, einschließlich der Frachtflugzeuge, spiegeln die Stärke und Wettbewerbsfähigkeit unserer Produktpalette wider. Wir setzen unsere Anstrengungen fort, um unseren Auftragsbestand zu erfüllen“, sagte Guillaume Faury, Chief Executive Officer von Airbus.

Auch 2023 bleibt noch ein schwieriges Jahr
Laut Airbus-Chef Guillaume Faury werden die Probleme in den Lieferketten noch mindestens bis Juni 2023 andauern, da „die chaotische Situation in China“ und die Energiekrise die Produktion vieler Zulieferer stören. „2023 wird ein sehr komplexes Jahr für unsere Zuliefererkette bleiben“, warnte er gestern Abend auf einer Pressekonferenz. Für 2023 will das Airbus-Management noch keine Lieferprognose abgeben.


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