Tag & Nacht

Das kleine Dorf Courmelles im Département Aisne steht vor einem scheinbar ungleichen Kampf gegen den dänischen Multi Rockwool. Der Weltmarktführer in der Produktion von Steinwolle plant, in dem Dorf eine große Fabrik zu errichten – nur wenige Hundert Meter von den Häusern entfernt. Doch die Gemeinde und ihre Bewohner geben den Kampf nicht auf.

Widerstand formiert sich

Mit rund 1.800 Einwohnern mag Courmelles klein wirken, doch der Widerstand gegen die Pläne von Rockwool ist groß. Überall im Dorf hängen Protestbanner an den Häusern, die sich klar gegen die Ansiedlung der Fabrik richten. Rockwool plant, auf einem 40 Hektar großen Gelände eine Anlage zu errichten, die jährlich 110.000 Tonnen Isoliermaterialien produzieren soll. Die Arbeiten haben bereits begonnen, und erste Bauten stehen bereits – doch die Dorfbewohner sind fest entschlossen, das Projekt zu stoppen.

Sorgen um Umweltverschmutzung und Lebensqualität

Im Zentrum des Widerstands steht die Angst vor den Umweltauswirkungen der neuen Fabrik. Thomas Wozniak, Sprecher des Kollektivs „Stop Rockwool“, äußert die Befürchtungen vieler: „Schon von Soissons aus wird man die Schornsteine sehen können, und die könnten die gesamte Talebene mit giftigem Rauch füllen.“ Besonders beunruhigend ist eine Zahl, die der Industriekonzern selbst veröffentlicht hat: Die Fabrik könnte jährlich bis zu 800 Tonnen Schadstoffe in die Luft abgeben. Für die Dorfbewohner, deren Häuser nur 600 Meter von der geplanten Fabrik entfernt liegen, ist das ein Albtraum.

Wozniak erklärt weiter: „Sollte die Fabrik gebaut werden, werde ich ohne zu zögern wegziehen – und ich bin mir sicher, dass viele andere das auch tun werden.“ Die Aussicht auf eine Verschlechterung der Lebensqualität bringt immer mehr Bewohner dazu, sich dem Protest anzuschließen.

Ein ungleicher Kampf?

Rockwool, ein globales Unternehmen mit Milliardenumsätzen, steht einem kleinen, ländlichen Dorf gegenüber. Doch Courmelles hat sich mit aller Kraft in den Kampf geworfen. Der Protest wird nicht nur von den Dorfbewohnern, sondern auch von lokalen Umweltgruppen und anderen Verbündeten unterstützt. Ob dieser Widerstand ausreicht, um einen Giganten wie Rockwool zu stoppen, bleibt abzuwarten – aber Courmelles hat klar gemacht, dass es nicht kampflos aufgeben wird.


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