Diesen Juli verloren zehn Menschen ihr Leben durch Ertrinken allein im Departement Alpes-Maritimes – eine alarmierende Steigerung von 30 % im Vergleich zum Vorjahr. Besonders Senioren sind betroffen.
Die Feuerwehr der Alpes-Maritimes, im Südosten Frankreichs, hat am Freitag, dem 2. August, einen dringenden Appell zur Vorsicht über den Sender France Bleu Azur verbreitet. Der Grund: eine signifikante Zunahme der Ertrinkungsfälle in diesem besonders touristischen Département. Im Juli zählten die Rettungskräfte 40 Vorfälle, davon endeten zehn tödlich – ein drastischer Anstieg im Vergleich zur gleichen Zeit im vergangenen Jahr. Zum Vergleich: Im Juli 2023 wurden „nur“ drei tödliche Badeunfälle registriert.
Jüngster Vorfall erschüttert Mandelieu-la-Napoule
Der letzte tragische Unfall ereignete sich am Freitagmorgen, dem 2. August, in Mandelieu-la-Napoule. Ein Mann in den Siebzigern erlitt einen Herzstillstand. Trotz intensiver Reanimationsversuche am Strand von Dauphins kam jede Hilfe zu spät. Der Mann verstarb noch am Strand – bereits der fünfte Todesfall auf den Stränden der Côte d’Azur innerhalb einer Woche.
Senioren besonders gefährdet
Patrick Gentili, Leiter der Vorhersageabteilung des Departementalen Feuerwehr- und Rettungsdienstes (Sdis) der Alpes-Maritimes, betonte, dass vor allem Senioren über 70 Jahre im Juli häufig Opfer von tödlichen Badeunfällen wurden. Diese Altersgruppe ist überdurchschnittlich stark vertreten.
Gentili sieht die anhaltende Hitzewelle als einen der Hauptgründe für die Zunahme der Vorfälle. Das Département steht weiterhin unter Hitzewarnung der Stufe Orange, was besonders ältere Menschen stark belastet. „Selbst wenn man sich unter dem Sonnenschirm schützt, kann der plötzliche Temperaturunterschied beim Betreten des Wassers zu einer schnellen Verengung der Blutgefäße führen. Dies kann den Herzschlag beschleunigen und im schlimmsten Fall zu einem Schwächeanfall oder einer Ohnmacht führen. Alleine im Wasser kann das tödlich enden“, erklärte Gentili auf dem Sender France Bleu Azur.
Sicherheitstipps für Badegäste
Zur Prävention rät Patrick Gentili, ausschließlich bewachte Strände zu besuchen. Vier der fünf tödlichen Unfälle dieser Woche ereigneten sich an unbewachten Stränden. Zudem empfiehlt er Senioren den Kauf einer Schwimmboje für offenes Wasser – ein einfaches Hilfsmittel, das im Notfall Leben retten kann.
Ein Appell an alle Strandbesucher
Während der Sommerhitze zieht es viele an die Strände, um Abkühlung zu suchen. Doch die jüngsten Vorfälle zeigen, wie wichtig Vorsicht und präventive Maßnahmen sind. Überfüllte Strände, hohe Temperaturen und die unterschätzte Gefahr von plötzlich auftretenden Gesundheitsproblemen können eine gefährliche Kombination darstellen.
Was tun, wenn man selbst oder jemand in der Nähe Anzeichen von Schwäche oder Unwohlsein zeigt? Unverzüglich Hilfe rufen, den Betroffenen an Land bringen und Erste-Hilfe-Maßnahmen einleiten – es kann über Leben und Tod entscheiden.
Ein wachsendes Problem in touristischen Gebieten
Die Alpes-Maritimes, bekannt für ihre malerischen Strände und das azurblaue Mittelmeer, ziehen jährlich Tausende von Touristen an. Doch diese Schönheit birgt auch Risiken, die nicht unterschätzt werden dürfen. Besonders in Spitzenzeiten wie im Juli, wenn die Strände überfüllt sind, steigt die Gefahr von Ertrinkungsfällen exponentiell.
Die örtlichen Behörden und Rettungskräfte stehen vor der Herausforderung, ausreichende Sicherheitsmaßnahmen zu gewährleisten und gleichzeitig die Bevölkerung über die Gefahren aufzuklären. Wie lässt sich die Zahl der Unfälle reduzieren? Hier sind nicht nur die Einsatzkräfte gefragt, sondern auch die Eigenverantwortung der Badegäste ist entscheidend.
Obwohl die präventiven Maßnahmen und die Appelle der Feuerwehr helfen, bleibt es letztlich an jedem Einzelnen, sich und andere zu schützen. Eine Schwimmboje kann da schon ein kleiner, aber lebensrettender Schritt sein. Also, liebe Badegäste, denkt dran: Sicherheit geht vor. Genießt das Meer – aber mit Vorsicht und Umsicht!
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