Die Zahl der invasiven Meningokokken-Infektionen ist in Frankreich zu Jahresbeginn stark gestiegen. Die Gesundheitsbehörde Santé publique France schlägt Alarm: Im Januar und Februar 2025 wurden außergewöhnlich viele Fälle gemeldet. Zwei Infektionscluster geben besonders Anlass zur Sorge.
Steiler Anstieg der Fälle zu Jahresbeginn
Meningokokken-Infektionen sind selten, können aber lebensbedrohlich sein – sie verursachen unter anderem Hirnhautentzündungen (Meningitis) und Blutvergiftungen (Sepsis).
Laut Santé publique France wurden bereits im Januar 95 Fälle registriert, im Februar kamen weitere 89 hinzu. Diese Zahlen liegen weit über dem Durchschnitt der letzten Jahre für denselben Zeitraum.
Ein besonders besorgniserregender Faktor: Die Entstehung sogenannter „Cluster“, also lokaler Infektionsherde. Einer davon wurde unter Studierenden in Lyon entdeckt, ein anderer in Rennes, wo zwischen Dezember 2024 und Februar 2025 sechs Personen aus unterschiedlichem sozialen Umfeld erkrankten.
Impfung – der beste Schutz gegen Meningokokken
Die Behörden reagieren mit gezielten Impfkampagnen. In Rennes bietet die Agence régionale de santé de Bretagne eine Impfung gegen Meningokokken des Serotyps B für alle 15- bis 24-Jährigen an – unabhängig davon, ob sie dort wohnen, arbeiten oder studieren.
Seit dem 1. Januar 2025 ist die Impfung gegen Meningokokken B sowie die Serotypen ACWY für Säuglinge in Frankreich verpflichtend. Jugendliche zwischen 11 und 14 Jahren sollten ebenfalls gegen ACWY geimpft werden, mit einer Nachholoption bis zum 24. Lebensjahr. Ziel ist nicht nur der individuelle Schutz, sondern auch die Eindämmung der Krankheitsverbreitung innerhalb der Bevölkerung.
Meningokokken-Infektionen verlaufen oft dramatisch – doch sie lassen sich durch Impfungen effektiv verhindern. Angesichts der steigenden Fallzahlen könnte jetzt der richtige Moment sein, den eigenen Impfstatus zu überprüfen.
Autor: C.H.
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