Tag & Nacht

Fast die Hälfte der US-Wähler glaubt, dass die amerikanische Demokratie keinen guten Job macht, wenn es darum geht, die Interessen der normalen Bürger zu vertreten. Dies zeigt eine neue Umfrage von der New York Times und dem Siena College. Die Unzufriedenheit ist weit verbreitet, und das nicht ohne Grund: Drei Viertel der Befragten sind der Meinung, dass die Demokratie in den USA ernsthaft bedroht ist.

Was genau beunruhigt die Menschen? Je nach politischer Ausrichtung unterscheiden sich die Antworten. Während Republikaner die Demokratie oft durch Wahlbetrug oder die „Eliten“ gefährdet sehen, befürchten Demokraten eher den Aufstieg autoritärer Kräfte. Doch eines eint sie: die tiefe Skepsis gegenüber der Integrität des politischen Systems. Eine Mehrheit der Befragten ist überzeugt, dass das Land von Korruption durchzogen ist.

Diese ernüchternden Ergebnisse spiegeln die Herausforderungen wider, die das Land in den letzten Jahren erlebt hat: ein gewaltsamer Aufstand am Kapitol, um die Wahl von 2020 zu kippen, die Anklage und Verurteilung von Donald Trump und seine fortlaufenden Behauptungen, dass der demokratische Prozess manipuliert sei. Eine turbulente Zeit für eine 250 Jahre alte Demokratie.

Angespannte Lage im Nahen Osten: Iran reagiert auf israelische Angriffe

Am vergangenen Samstag griff Israel Luftabwehrsysteme in Iran an, die wichtige Energiestandorte schützten – jedoch ohne die Anlagen selbst zu treffen. Diese Operation wurde von beiden Seiten diplomatisch kontrollierte Reaktion kommentiert: Israels Premierminister Benjamin Netanyahu erklärte, die vorgesehenen Ziele seien getroffen worden und Irans oberster Führer, Ayatollah Ali Khamenei, kündigte keine direkte Vergeltung an.

Man hätte annehmen könne, dass der israelische Angriff der Auftakt zu einer massiven Eskalation sein könnte, aber es war wohl eher ein taktisches Manöver als ein wiklicher Angriff. Der israelische Generalstabschef, Herzi Halevi, deutete an, dass Israel „nur einen Bruchteil der verfügbaren Fähigkeiten“ eingesetzt habe – was in diplomatischer Sprache eine klare Drohung ist: Da könnte noch mehr kommen.

Währenddessen sind Verhandlungen im Gange. Vertreter Israels und der USA reisten nach Katar, um die lange unterbrochenen Friedensgespräche für den Gazastreifen wiederzubeleben. Aber wie realistisch können solche Friedensgespräche sein, wenn gleichzeitig Bomben fallen und Raketen fliegen? Zeitgleich hat Israel Angriffe im Süden des Libanon und auf die Stadt Beit Lahia im nördlichen Gaza durchgeführt, bei denen laut lokalen Berichten Dutzende Menschen getötet und verletzt wurden.

Was die Invasion der Ukraine in ein russiches Grenzgebiet für die Menschen bedeutet

Vor mehr als zwei Monaten hat die Ukraine bei Kursk Russland angegriffen, was die erste Invasion auf russischem Boden seit dem Zweiten Weltkrieg darstellte. Aber wie erleben die Russen diesen historischen Moment?

Es ist schwer zu sagen. Zerstörte Mobilfunkmasten und die eingeschränkte Berichterstattung machen es fast unmöglich, direkt mit den Betroffenen zu sprechen. Unabhängigen Reportern wird der Zugang zu den betroffenen Regionen regelmäßig verweigert, und in den Medien dominieren Propaganda und verzerrte Berichte. Sowohl Russland als auch die Ukraine haben verständlicherweise ihre eigenen Gründe, die tatsächlichen menschlichen Verluste herunterzuspielen. Aber die Frage bleibt: Wie viel Leid erleben die Menschen wirklich?

Die Antwort liegt irgendwo zwischen den Schlagzeilen und den Gerüchten – und die Realität dürfte alles andere als schön sein.

Weitere Schlagzeilen

  • Japan: Die Regierungspartei verlor gestern bei den Parlamentswahlen ihre absolute Mehrheit, was das Land in eine der politisch unsichersten Zeiten der letzten Jahre stürzt.
  • Großbritannien: Die neue Labour-Regierung wird diese Woche ihren ersten Haushalt präsentieren. Es wird erwartet, dass die Briten von den geplanten Sparmaßnahmen wenig begeistert sein werden.
  • Nigeria: Experten warnten vor einem Dammbruch, der bis zu 1.000 Menschen das Leben kostete und fast eine halbe Million Menschen obdachlos machte.
  • Katholische Kirche: Nach einer Synode des Vatikans erklärte die Kirchenführung, dass die Frage der Frauenordination einer weiteren Prüfung bedarf.
  • China: Das Land, bereits der weltweit dominierende Produzent seltener Mineralien, die in Computerchips verwendet werden, hat seinen Zugriff auf diese Materialien weiter verstärkt.
  • Weltraum: Ein neues Teleskop im Orbit soll die Vorhersage des Wetters as dem Weltraum verbessern.

Und jetzt?

Die Welt von heute ist von Krisen und Konflikten durchdrungen – Demokratien, die wackeln, bis hin zu geopolitischen Spannungen, die zu explodieren drohen. Trotzdem gibt es immer noch Hoffnung, dass Diplomatie und Gespräche Lösungen bringen können. Ob in den USA, im Nahen Osten oder im russisch-ukrainischen Konflikt – die Welt ist in Bewegung, und der Ausgang bleibt wie immer ungewiss. Aber eins steht fest: Die kommenden Monate werden entscheidend für viele dieser Länder sein. Bleiben wir dran.


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