Tag & Nacht

In diesem Sommer häufen sich die Unfälle mit Karussells in Frankreich. Am Freitagabend, den 1. September, wurde in Antibes (Alpes-Martimes) eine Tragödie gerade noch verhindert, nachdem ein Kind aus einem Karussell geschleudert wurde und sein Sturz von einer Frau abgefangen worden war.

Das Schlimmste konnte gerade noch verhindert werden. Am Freitagabend wurde ein achtjähriger Junge aus einem Karussell im Vergnügungspark „Antibes Landes“ herausgeschleudert. Der Junge flog mindestens 15 Meter weit durch die Luft und blieb wie durch ein Wunder am Leben, da sein Sturz von einer 51-jährigen Frau abgefangen wurde, die glücklicherweise zur rechten Zeit am rechten Ort war.

„Er wurde wie eine Kanonenkugel weggeschleudert“, berichtet die Mutter des 8-jährigen Evan gegenüber dem Sender France 3. Der Junge war einige Minuten zuvor mit seinem Freund von seiner Mutter in ein raupenähnliche Karussell gesetzt worden. Es war ein ganz klassisches und keines der modernen Nervenkitzel-Karussells.

Nicht weit davon entfernt filmte eine 51-jährige Frau ihre beiden 13 und 24 Jahre alten Kinder, die ebenfalls die fahrt in dem Karussell mit dem Namen „Music Express“ genossen. „Ich habe zwei Minuten gefilmt, die letzte Fahrt war superschnell. Ich sah meine Tochter: Sie klammerte sich fest, meine andere Tochter wurde von ihrer Schwester schier erdrückt“, berichtet die 51-Jährige.

Dann flog der kleine Evan plötzlich aus dem Karussell und trifft die 51-Jährige, die ihm höchstwahrscheinlich das Leben gerettet hat, da sie genau zu diesem Zeitpunkt an genau dieser Stell stand und seinen Sturz abfing. Die Frau erlitt schwere Prellungen an ihrem rechten Bein und litt unter Kopfschmerzen. Das Kind erlitt ein Schädel-Hirn-Trauma, Hämatome an den Knien und hatte Schmerzen im Rücken und in der Halswirbelsäule. Nach einer Behandlung im Krankenhaus von Antibes konnten die beiden Verletzten am Freitagabend wieder entlassen werden.

Nach Ansicht der beiden Mütter ist die Attraktion eindeutig nicht für Kinder geeignet und hätte unter einem bestimmten Alter und/oder einer bestimmten Körpergröße verboten werden müssen. „Dieses Karussell ist seit zwei Jahren im Park installiert“, antwortete der Parkmanager in einer Pressemitteilung. „Es wird jedes Jahr von vom Ministerium zugelassenen Kontrollbüros kontrolliert und war bisher nicht Gegenstand von Beanstandungen.“

Nach den Überprüfungen durch die Polizei teilte die Leitung der Anlage mit, dass der Staatsanwalt von Grasse die Wiedereröffnung des Fahrgeschäfts nach dem Unfall genehmigt habe. Der Anwalt der Mutter des achtjährigen Jungen gab an, dass seine Mandantin sich das Recht vorbehalte, eine Klage einzureichen. „Wir haben das Gefühl, dass es einen Kontrollverlust über die Maschine gab. Der Betreiber, der Hersteller und die Ermittlungen der Behörden müssen uns erklären, was passiert ist. Bisher haben wir keine Erklärung und keine Entschuldigung erhalten“.


Du möchtest immer die neuesten Nachrichten aus Frankreich?
Abonniere einfach den Newsletter unserer Chefredaktion!