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Der mutmaßliche Täter des Attentats in der Basilika von Nizza, Brahim Aouissaoui, ist angeklagt und inhaftiert worden. Am 29. Oktober wurden drei Menschen erstochen. Die Ermittler wissen jetzt viel mehr über seinen Werdegang.

Brahim Aouissaoui, ein 21-jähriger Tunesier, der am 29. Oktober in der Basilika von Nizza drei Menschen erstochen hatte, wurde am Montag wegen terroristischer „Attentate“ angeklagt und inhaftiert, teilte die Nationale Anti-Terrorismus-Anklagebehörde (PNAT) mit. Brahim Aouissaoui, der bei seiner Festnahme schwer verletzt und positiv auf Coronavirus getestet wurde, war Anfang November von einem Krankenhaus in Nizza in ein Krankenhaus in der Region Paris verlegt worden. Sein Gesundheitszustand hat sich kürzlich verbessert, so dass er von einem Anti-Terrorismus-Untersuchungsrichter befragt und angeklagt werden konnte.

Im Einzelnen wurde er wegen „Attentaten“ und „versuchten Attentaten“ im Zusammenhang mit einem terroristischen Unternehmen sowie wegen „Beteiligung an einer kriminellen terroristischen Vereinigung“ angeklagt, so die PNAT in ihrer Erklärung. Danach wurde er in Untersuchungshaft genommen.

Den ersten Angaben der Ermittler zufolge verließ Brahim Aouissaoui Tunesien am 19. September per Boot. Am nächsten Tag kam er auf der Insel Lampedusa an und wurde auf einem Schiff bis zum 9. Oktober unter Quarantäne gestellt, dann ging er in Bari von Bord und erhielt sofort den Befehl, italienisches Gebiet zu verlassen. Danach verbrachte er zwischen dem 12. und 26. Oktober vierzehn Tage in Sizilien, bevor er am Morgen des 27. Oktober nach Rom und am Abend nach Nizza gelangte.

Zwei Tage später tötete er mit einem Messer zwei Gläubige und den Messner in der Basilika in Nizza, bevor er von der städtischen Polizei schwer verwundet wurde. Zu den Elementen, die in seinem Telefon gefunden wurden, gehören ein Foto des islamistischen Mörders von Samuel Paty, ohne dass damals eine Verbindung zwischen den beiden Männern hergestellt wurde; eine Audiobotschaft, die Frankreich als „Land der Ungläubigen“ beschreibt; oder „Fotos, die sich auf die Gruppe des islamischen Staates beziehen“. Insgesamt 11 Personen wurden im Rahmen dieser Untersuchung in Polizeigewahrsam genommen, aber jeweils ohne strafrechtliche Verfolgung wieder freigelassen.

Dies ist der dritte Terroranschlag in Frankreich, seit das satirische Wochenmagazin Charlie Hebdo Anfang September nochmals Karikaturen des Propheten Mohammed veröffentlicht hat.


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