Ein Urteil, das keine Zweifel zulässt: Brahim Aouissaoui, der im Oktober 2020 drei Menschen in der Basilika von Nizza ermordete, wurde nun zu lebenslanger Haft ohne Möglichkeit auf vorzeitige Entlassung verurteilt. Damit folgte das Gericht den Forderungen der Antiterror-Staatsanwaltschaft.
Ein Urteil ohne Reaktion
Die Entscheidung fiel am Mittwoch, dem 26. Februar, vor einem Sondergericht in Paris. Aouissaoui, 25 Jahre alt, stand regungslos im Anklagekasten, als das Urteil verlesen wurde.
Die Vorsitzenden Richter, unter Leitung von Christophe Petiteau, orientierten sich vollständig an den Anträgen der Staatsanwaltschaft. Der Angeklagte selbst hatte seine Tat nie bestritten und sprach sogar davon, ein „Recht“ gehabt zu haben, sich für getötete Muslime weltweit zu rächen.
Eine Strafe, die nur selten verhängt wird
Die verhängte „perpétuité incompressible“ – lebenslange Haft ohne Möglichkeit auf Strafminderung – zählt zu den härtesten Sanktionen im französischen Rechtssystem. Sie wurde bisher nur in wenigen Fällen ausgesprochen, unter anderem gegen Salah Abdeslam, der an den Terroranschlägen vom 13. November 2015 in Paris beteiligt war.
Die Vertreter der Staatsanwaltschaft zeichneten das Bild eines Mannes, der „in seinem totalitären und barbarischen Fanatismus gefangen“ sei. Diese Einschätzung war entscheidend für das Urteil: Ein Täter, der keinerlei Reue zeigt und von seiner Ideologie vollkommen vereinnahmt ist, kann nicht auf eine spätere Entlassung hoffen.
14 Minuten des Grauens
Neben dem dreifachen Mord war der Angeklagte auch wegen sieben weiterer Mordversuche angeklagt – darunter zwei Freunde einer der Opfer sowie fünf Polizisten, die ihn schließlich außer Gefecht setzten. Eine der Staatsanwältinnen beschrieb die Tat als „14 Minuten eines grauenvollen Massakers an einem heiligen Ort, fernab von Zeit und Raum“.
Das Gericht erklärte Aouissaoui in allen Anklagepunkten für schuldig. Nun hat er zehn Tage Zeit, um gegen das Urteil Berufung einzulegen.
Bleibt die Frage: Kann eine derart hohe Strafe ein Signal setzen und weitere derartige Taten verhindern?
Von C. Hatty
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