Tag & Nacht

Air France hat angekündigt, seine Flüge über den weißrussischen Luftraum „bis auf weiteres“ auszusetzen. Damit folgt das Unternehmen einer Empfehlung der EU, die neue Sanktionen gegen das Regime von Alexander Lukaschenko beschlossen hat.

„Air France hat die Empfehlungen des Europäischen Rates zur Kenntnis genommen und setzt daher das Überfliegen des (belarussischen) Luftraums durch ihre Flugzeuge bis auf weiteres aus. Für Flugzeuge, die bereits unterwegs sind, werden die Flugpläne geändert“, teilte die Fluggesellschaft Air France am Montagabend (24. Mai) in einer Pressemitteilung mit. „Air France beobachtet ständig die geopolitische Situation in den von ihr bedienten und überflogenen Gebieten und wendet die Vorschriften strikt an“, hieß es.

Die Staats- und Regierungschefs der EU empfahlen am Montagabend den europäischen Fluggesellschaften, den belarussischen Luftraum zu umgehen, nachdem sie ein neues Paket von Sanktionen gegen das Regime von Alexander Lukaschenko verabschiedet hatten, dem vorgeworfen wird, ein europäisches Verkehrsflugzeug nach Minsk umgeleitet zu haben, um einen Dissidenten zu verhaften, dessen sofortige Freilassung die EU nun fordert. Die EU hat auch die Schließung des EU-Luftraums für Fluggesellschaften aus Weißrussland angekündigt. London und Kiew hatten den Luftraum der ehemaligen Sowjetrepublik bereits auf die schwarze Liste gesetzt und auch mehrere Fluggesellschaften hatten bereits angekündigt, ihn nicht mehr zu überfliegen, darunter Lufthansa, SAS und AirBaltic.

Fast 2.000 kommerzielle Flugzeuge nutzen jede Woche den belarussischen Luftraum, so Eurocontrol. Die weißrussische Gesellschaft Belavia betreibt täglich etwa 20 Flüge von und zu EU-Flughäfen.

Roman Protassewitsch, ein 26-jähriger Oppositionsjournalist, und seine Lebensgefährtin Sofia Sapega befanden sich auf einem Ryanair-Flug von Athen nach Vilnius, als das Flugzeug am Sonntag nach Minsk umgeleitet wurde. Sie wurden am Flughafen verhaftet und der junge Mann wird nun in der Hauptstadt Minsk festgehalten.

Grund für die erzwungene Zwischenlandung war eine vermeintliche Bombendrohung der palästinensischen Terrororganisation Hamas. Diese hat die Bombendrohung inzwischen dementiert.


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