Tag & Nacht

Frankreich nahm am Donnerstag Abschied von dem letzten, der Freiheitskämpfer des 2. Weltkriegs, den „Rittern der Freiheit“, die laut Emmanuel Macron „die zeitlosen Gesichter Frankreichs“ sind.

Emmanuel Macron wischte sich ein paar Tränen ab, als er dem Chor zuhörte, der am Donnerstag, dem 11. November, zu Ehren des Widerstandskämpfers Hubert Germain in Mont-Valérien (Hauts-de-Seine) den „Chant des partisans“ sang. Anschließend erwies der Präsident in der Krypta der Gedenkstätte des kämpfenden Frankreichs, vor dem Sarg des letzten „Gefährten der Befreiung“, diesem allein die Ehre. Anschließend legte er ein Kreuz nieder, das aus dem Holz des Dachstuhls von Notre-Dame geschnitzt wurde, wie es sich der Widerstandskämpfer gewünscht hatte.

„Mein Vater hat Emmanuel Macron sehr bewundert, und ich glaube, das beruht auf Gegenseitigkeit“, sagte Patrick Germain, der Sohn des Widerstandskämpfers, nach der Zeremonie gegenüber France 2. „Ich hatte die Gelegenheit, den Präsidenten während der Feierlichkeiten im Invalidendom zu treffen, und ich wusste um die tiefe Verbundenheit, die den Präsidenten mit meinem Vater verband“.

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Bei der Einweihung der Gedenkstätte in Mont-Valérien im Juni 1960 äußerte Charles de Gaulle den Wunsch, dass die Gruft mit der Nummer 9 für die letzten Mitglieder des Ordens der Befreiung reserviert werden solle, den er geschaffen hatte, um „die Personen oder militärischen und zivilen Gemeinschaften auszuzeichnen, die sich bei der Befreiung Frankreichs und seines Reiches ausgezeichnet haben“. Hubert Germain ist dort heute neben 16 anderen Freiheitrskämpfern des Zweiten Weltkriegs beigesetzt worden.

Nach einer Ehrung auf den Champs-Elysées und dem Arc de Triomphe am Vormittag kam der Sarg von Hubert Germain bedeckt mit der französischen Flagge in Mont-Valérien an und wurde von einem AMX 10-Panzer transportiert, demselben Panzertyp, der 1970 bei der Beerdigung von General de Gaulle verwendet wurde. Die Nationalhymne, die Marseillaise, begrüßte die Ankunft des Sarges auf dem Platz des Gedenkens, dem Ort der Hinrichtung vieler Widerstandskämpfer während des Zweiten Weltkriegs durch deutsche Soldaten.


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