Tag & Nacht

Die starke Nachfrage nach Öl, die mit der Erholung der Weltwirtschaft mit der allmählichen Aufhebung der gesundheitlichen Beschränkungen einhergeht, und die Spannungen in der Ukraine erklären den Preisanstieg seit letztem Herbst. Und dies sind nur die Anfänge eines nachhaltigen Anstiegs der Energiekosten. Die Anpassung an die Welt von morgen erfordert heute eine Änderung der Gewohnheiten.

Wer hätte vor einem Jahr gedacht, dass das Tanken einmal 100 € kosten könnte? Die ständigen Preiserhöhungen machen die Autofahrer mürbe, zumal die Preise, die jeden Freitag veröffentlicht werden, sehr unterschiedlich sind. So zahlt man für einen Liter Diesel, der derzeit in Frankreich mit etwa 1,70 € angezeigt wird, in ländlichen Gebieten im Durchschnitt 15 Cent mehr.

Noch größer ist für das bleifreie SP95. Auf dem Land wird für einen Liter 17 bis 24 Cent mehr verlangt als in den Großstädten, wo er etwa 1,75 € kostet. Genau dieses Gefühl, anders behandelt zu werden, hatte viele Gelbwesten Ende 2018 dazu veranlasst, die Kreisverkehre zu besetzen.

Mit billiger Energie ist es vorbei.
Wir befinden uns derzeit inmitten des Klima- und Energiewandels und es ist mit den billigen Energien vorbei. Von der Regierung werden Entscheidungen verlangt zund zwar unter Berücksichtigung der schwächsten Bevölkerungsgruppen. Wohnen und Transport: Hier zeigen sich inzwischen die sozialen Ungleichheiten besonders stark.

In diesem Zusammenhang fällt auf: Auf dem Land ist zwar das Benzin teurer, aber das Wohnen ist dort viel billiger als in der Stadt. Dies ist einer der Gründe, warum die kleinen Tankstellen auf dem Land trotz der Preisunterschiede überleben werden. Der andere Grund liegt auf der Hand: Dienstleistungen erbringen. Die lokalen Tankstellen verkaufen neben Benzin Produkte, wie Brot, Zeitungen und Getränke und damit werden sie zu sozialen Treffpunkten. Ausserdem bieten viele von ihnen Werkstätten und Dienstleistungen rund ums Auto an, was insbesondere für ältere Kunden sehr wichtig ist.

Es ist die in den von Covid-19 geprägten Jahren eingetretene Veränderung in der Arbeitswelt, die dazu geführt hat, dass sich immer mehr Stadtbewohner dafür entschieden haben, aufs Land zu ziehen. Premierminister Jean Castex hat Ende Januar eine 10%ige Erhöhung der Kilometerpauschale für Berufspendler angekündigt.
Immer mehr Autofahrer finden auch andere Lösungen für die hohen Benzinkosten: Fahrten rationalisieren und Fahrgemeinschaften bilden.


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