Tag & Nacht

Der Arbeitskampf in Raffinerien und Öldepots von TotalEnergies wurde am Montag um 24 Stunden verlängert und auf etwa 15 Autobahntankstellen ausgeweitet. „Die Blockade ist keine Art zu verhandeln“, sagt der französische Präsident Emmanuel Macron.

Das Tauziehen zwischen TotalEnergies und der Gewerkschaft CGT geht weiter. Trotz wiederholter Aufforderungen der Regierung, zu verhandeln und die Blockaden zu beenden, konnten sich die Gewerkschaft und die Leitung des Ölkonzerns am Montag, dem 10. Oktober, nicht über die Modalitäten der Lohnverhandlungen einigen. Der Streik wurde bis Dienstag verlängert, obwohl fast ein Drittel der Tankstellen Frankreichs inzwischen von Kraftstoffmangel betroffen sind.

Der Streik wurde sogar auf etwa 15 Autobahntankstellen des Argedis-Netzes, einer Tochtergesellschaft von TotalEnergies, ausgedehnt.

Drei Tage nach dem Gipfeltreffen in Prag rief Emmanuel Macron am Montag die Vorstände der Ölkonzerne und die Gewerkschaften erneut zu „Verantwortung“ auf und betonte, dass die „Blockade“ der Treibstoffdepots „keine Art zu verhandeln“ sei.

„Ich wünsche mir, dass ein Ausweg gefunden werden kann, ein schneller Abschluss der Verhandlungen“ und „ich rufe alle betroffenen Unternehmen und die Arbeitnehmer zu einem Geist der Verantwortung auf“, sagte der Staatschef während einer Reise nach Château-Gontier (Mayenne). Wenige Stunden zuvor hatte Premierministerin Élisabeth Borne in einem Interview mit dem Radiosender RTL am Rande einer Reise nach Algerien die Konfliktparteien nachdrücklich aufgefordert, „sich an den Tisch zu setzen“.

In Bezug auf die Maßnahmen, die zur Verbesserung der Versorgung der Tankstellen ergriffen wurden, versicherte die Premierministerin erneut, dass sich die Situation „im Laufe der Woche verbessern“ werde.

Nach ihrer Rückkehr aus Algerien am Montagabend wird die Premierministerin vier Minister, deren Ressorts sich mit Schwierigkeiten bei der Kraftstoffversorgung beschäftigen, zusammenrufen, um „den Stand der Gespräche“ zwischen den Unternehmen und den Gewerkschaften „zu überprüfen“.

TotalEnergies hatte am Sonntag vorgeschlagen, die für November geplanten Lohnverhandlungen auf Oktober vorzuverlegen, sofern die derzeit blockierten Raffinerien und Depots die Arbeit wieder aufnähmen. Die Gewerkschaft CGT bezeichnete das am Montag als „Erpressung“.

Die von der Gewerkschaft vertretenen Beschäftigten stimmten für die Fortsetzung der Streiks in der Raffinerie in der Nähe von Le Havre, im Treibstofflager Flandres in der Nähe von Dünkirchen und in der „Bioraffinerie“ La Mède (Bouches-du-Rhône). Ausserdem sollen 15 Tankstellen des Argedis-Netzes am Dienstag „geschlossen sein“. Auch die Raffinerie in Feyzin (Rhône) steht aufgrund eines technischen Zwischenfalls immer noch still.

Die Streiks setzen sich auch in den beiden französischen Raffinerien des Esso-ExxonMobil-Konzerns fort. Ein Treffen mit der Geschäftsleitung sei „ergebnislos“ verlaufen, wie die CGT ohne Angabe weiterer Einzelheiten mitteilte.

Die Situation sorgt für Unruhe bis in die Staatsspitze: In wenigen Tage, am kommenden Sonntag, hat das Linksbündnis NUPES zu einem Marsch „gegen das teure Leben“ aufgerufen.


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