In Austin, Texas, hat Präsident Joe Biden bei einem öffentlichen Auftritt deutlich gemacht, dass die US-amerikanischen Gerichte dazu genutzt würden, eine „extreme und unkontrollierte“ konservative Agenda voranzutreiben. Er kündigte an, Gesetze vorantreiben zu wollen, die den Obersten Gerichtshof reformieren sollen. Dazu gehören Amtszeitbeschränkungen und die Einführung eines durchsetzbaren Ethikkodexes für die Richter.
Ein komplexer Vorschlag
Bidens Vorschlag zur Reform des Obersten Gerichtshofs erfordert die Zustimmung des Kongresses. Angesichts des republikanisch kontrollierten Repräsentantenhauses und eines gespaltenen Senats stehen die Chancen jedoch schlecht. Der Sprecher des Repräsentantenhauses, Mike Johnson, nannte den Vorschlag auf Social Media „chancenlos“.
Trotzdem betonen die Demokraten, dass die Amerikaner besorgt über die innere Arbeitsweise eines Gerichts sind, das seit 2020 stark nach rechts gerückt ist. Jüngste Umfragen zeigen, dass das Ansehen des Obersten Gerichtshofs auf einem historischen Tiefstand ist und dass die Mehrheit der Amerikaner glaubt, dass die Entscheidungen des Gerichts ideologisch motiviert sind.
Die Hauptpunkte des Plans
Bidens Reformvorschläge konzentrieren sich auf zwei Hauptbereiche:
- Amtszeitbeschränkungen: Derzeit sind die Richter des Obersten Gerichtshofs auf Lebenszeit ernannt. Biden schlägt vor, diese Amtszeiten zu begrenzen, um eine regelmäßigere Erneuerung des Gerichts zu ermöglichen.
- Ethikkodex: Ein verbindlicher Ethikkodex soll sicherstellen, dass die Richter hohen ethischen Standards folgen. Derzeit sind die Richter des Obersten Gerichtshofs die einzigen im Bundesgerichtssystem, die keinem formellen Ethikkodex unterliegen.
Politische Hürden und Perspektiven
Die politische Landschaft in den USA erschwert die Umsetzung von Bidens Vorschlägen erheblich. Die Republikaner im Repräsentantenhaus lehnen die Reformen ab, und auch im Senat gibt es gemischte Reaktionen. Viele Republikaner befürchten, dass solche Veränderungen zu einer weiteren Politisierung des Gerichts führen könnten.
Trotzdem sehen die Demokraten eine Dringlichkeit, das Vertrauen der Öffentlichkeit in das Justizsystem wiederherzustellen. Senatorin Elizabeth Warren betonte in einer Rede, dass ein unkontrolliertes Gericht die Grundrechte der Amerikaner gefährden könnte.
Die Debatte um die Reform des Obersten Gerichtshofs wird sicherlich fortgesetzt. Bidens Vorschläge, auch wenn ihre Umsetzung ungewiss ist, markieren einen wichtigen Schritt in Richtung einer gerechteren und ausgewogeneren Justiz.
Proteste nach umstrittenen Wahlen in Venezuela
Hunderte junge Menschen gingen gestern in Caracas, der Hauptstadt Venezuelas, auf die Straße. Sie protestierten gegen die Präsidentschaftswahl, bei der der amtierende Präsident Nicolás Maduro trotz weitverbreiteter Betrugsvorwürfe den Sieg erklärte.
Die umstrittenen Ergebnisse
Nach Angaben der Wahlbehörde Venezuelas erhielt Maduro 51,2 Prozent der Stimmen, während der Hauptoppositionskandidat Edmundo González 44,2 Prozent erhielt. Diese Ergebnisse stehen im Widerspruch zu statistischen Schätzungen und anderen Daten, die einen klaren Sieg von González nahelegten. Maduros Regierung hat in der Vergangenheit bereits Wahlergebnisse manipuliert, und die diesjährige Wahl war von zahlreichen Unregelmäßigkeiten geprägt.
Internationale Reaktionen
Die USA und andere Länder verurteilten die offiziellen Ergebnisse scharf. Venezuela reagierte daraufhin, indem es die diplomatischen Missionen von sieben lateinamerikanischen Ländern, die sich der Kritik angeschlossen hatten, auswies.
Israels „schwere“ Antwort auf den Raketenangriff
Das israelische Sicherheitskabinett ermächtigte seine Führung, die Art und den Zeitpunkt einer bedeutenden militärischen Reaktion auf einen tödlichen Raketenangriff aus dem Libanon zu bestimmen. Der Angriff tötete 12 Kinder und Jugendliche in einem drusischen arabischen Dorf in den von Israel kontrollierten Golanhöhen.
Die Antwort Israels
Premierminister Benjamin Netanyahu kündigte an: „Unsere Antwort kommt, und sie wird schwerwiegend sein.“ Seit Monaten beschießt Israel Ziele im Libanon, die von der Hisbollah für Raketen- und Raketenangriffe auf Israel genutzt werden, und tötet dabei Hisbollah-Kommandeure und Kämpfer.
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Sinead O’Connor: Eine kürzlich registrierte Sterbeurkunde zeigte, dass die irische Sängerin letztes Jahr an chronisch obstruktiver Lungenerkrankung und Bronchialasthma starb.
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Nachrichten aus Großbritannien
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Basketball der Frauen: Nigeria besiegte Australien und erzielte damit den ersten Olympiasieg des Teams seit 20 Jahren.
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