Tag & Nacht




Die Welt der Kryptowährungen kennt keine Langeweile – doch das, was sich in den letzten Tagen auf dem Markt abgespielt hat, lässt selbst hartgesottene Anleger nervös werden.

Am Sonntag, dem 6. April 2025, rauschte der Bitcoin-Kurs um rund 5 % nach unten und landete bei 78.892,92 US-Dollar. Der dramatische Rückgang fiel zusammen mit einer politischen Breitseite aus Washington: Neue Zölle, eingeführt von der Trump-Administration, schicken nicht nur den Bitcoin, sondern die globalen Finanzmärkte auf Talfahrt.

Ein alter Bekannter mischt wieder mit

Donald Trump, laut und polternd zurück auf der weltpolitischen Bühne, hat erhebliche Strafzölle auf Warenimporte in die USA verhängt. 20 % auf Güter aus der EU, 26 % auf japanische Produkte und satte 34 % auf Importe aus China. Der Auslöser? Wieder einmal das Motto „America First“. Doch diesmal spürt nicht nur der Welthandel die Auswirkungen – auch die digitale Finanzwelt gerät ins Wanken.

Natürlich blieb Bitcoin nicht allein auf dem Abwärtsstrudel. Ethereum büßte fast 10 % ein, rutschte auf 1.617,65 US-Dollar ab. Solana verlor ähnlich deutlich – mit einem Rückgang von 9,9 % auf rund 107,19 US-Dollar – und auch heute fällt der Kurs weiter. Wer da noch ruhig schlafen kann, hat vermutlich Nerven wie Drahtseile.

Technische Warnsignale flackern auf

Anleger und Analysten werfen in turbulenten Zeiten gerne einen Blick auf Charts und Muster. Und was sie dort sehen, dürfte nicht unbedingt Mut machen: Das gefürchtete „Death Cross“ kündigt sich an. Dabei sinkt der 50-Tage-Durchschnitt unter den 200-Tage-Durchschnitt – ein Zeichen, das viele als klares Alarmsignal interpretieren. Könnte das der Vorbote eines längerfristigen Abwärtstrends sein?

Oder steckt mehr dahinter?

Zwischen Angst und Hoffnung

So düster die aktuellen Signale auch erscheinen mögen – es gibt sie noch, die Optimisten. Einige Experten rechnen mit einer regelrecht spektakulären Kehrtwende. Ihre Prognose: Bitcoin könnte schon bis Ende April auf 116.112 US-Dollar klettern – ein Plus von über 38 %.

Wie das gehen soll? Entscheidend sei, dass sich die Märkte bald wieder beruhigen – und ob institutionelle Investoren in großem Stil einsteigen. Hoffnung ist also da – aber sie klammert sich an viele „Wenns“ und „Abers“.

Was bedeutet das für Kleinanleger?

Ziemlich viel. Wer sich bisher mit Kryptowährungen befasst hat, kennt das Spiel aus Auf und Ab, Hype und Panik. Doch wenn geopolitische Spannungen, drohende Handelskriege und technische Signale gleichzeitig auf den Markt einwirken, wird aus spekulativem Nervenkitzel schnell ein echter Risikospagat.

Und mal ehrlich: Wer möchte sein Geld in einen Markt stecken, der möglicherweise von einem politischen Machtpoker abhängt?

Nicht alle spielen nach denselben Regeln

Der Bitcoin ist bekanntlich nicht an Landesgrenzen gebunden. Dennoch zeigt sich gerade jetzt, wie stark selbst dezentrale Systeme von internationalen politischen Entscheidungen beeinflusst werden. Kryptowährungen mögen unabhängig gedacht sein – aber sie schwimmen dennoch im selben Strom wie der Rest der Finanzwelt.

Die alles entscheidende Frage

Wird Bitcoin aus diesem Schlamassel als Sieger hervorgehen – oder reißt ihn der Sog der globalen Unsicherheiten weiter mit nach unten? Wer jetzt investiert, spielt nicht nur mit Zahlen, sondern auch mit Erwartungen, Stimmungen und Risiken.

Der Drahtseilakt geht weiter

Die kommenden Tage dürften spannend bleiben. Trumps Zollpolitik, Marktreaktionen, technische Indikatoren – alles hängt zusammen, alles beeinflusst einander. Und wie so oft bei Bitcoin gilt: Wer zu früh abspringt, verpasst vielleicht den Aufschwung. Wer zu lange bleibt, riskiert schwere Verluste.

Aber das ist eben das Wesen dieser Währung – sie lebt vom Risiko, vom Mut und von einer gehörigen Portion Hoffnung. Und manchmal auch vom politischen Wahnsinn.

Von C. Hatty

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